Stadtrat soll bereits am Dienstag entscheiden Krefeld will Schülern Deutschlandticket für 29 Euro anbieten

Krefeld · Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte erst Anfang Juni den Weg für das nochmals vergünstigte Ticket freigemacht. Krefeld wäre eine der ersten Städte, die die Option nutzen.

Im kommenden Schuljahr sollen Krefelder Schüler von einem vergünstigten Deutschlandticket profitieren.

Foto: dpa/Boris Roessler

Die Stadt Krefeld will für das kommende Schuljahr 2023/2024 das Deutschlandticket als Schülerticket einführen. Es soll kostenfrei für freifahrtberechtigte Schüler und zum Preis von 29 Euro für selbstzahlende Schüler verfügbar sein. Der Krefelder Stadtrat berät am Dienstag, 20. Juni, eine entsprechende Vorlage. Demnach soll die Verwaltung entsprechende Verträge mit der Stadtwerke-Tochter SWK-Mobil und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr abschließen. Das vergünstigte Deutschland-Ticket soll als Alternative zum bisherigen Schokoticket erhältlich sein, für das Selbstzahler im VRR bislang 39,40 Euro pro Monat zahlen müssen. Voraussetzung für den Bezug des Schokotickets ist aber, dass der Schulweg mindestens 3,5 Kilometer betragen muss. Das Deutschlandticket bietet dagegen allen Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs deutschlandweite Mobilität zu einem einheitlichen Preis ohne regional begrenzte Tarifstrukturen. Das Land hatte den Weg für das vergünstigte Ticket für Schüler erst Anfang Juni frei gemacht.

Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön sagt: „Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Mobilität der Schülerinnen und Schüler und somit zu deren Möglichkeiten zu sozialer Teilhabe. Zudem lernen sie damit bestenfalls schon frühzeitig die Vorteile des öffentlichen Nahverkehrs kennen. Allerdings muss die Stadt Krefeld dafür zusätzliches Geld in die Hand nehmen, weil das Land seine in Aussicht gestellte Finanzierungszusage nicht eingehalten hat.“ Die Stadt Krefeld zahlt bislang weniger als die für das 49-Euro-Ticket im Jahr anfallenden 588 Euro pro anspruchsberechtigtem Schüler, nämlich laut aktuellem Vertrag 514,47 Euro an die SWK. Bei Teilnahme am Modell ergeben sich somit zusätzliche Aufwendungen von 73,53 Euro. Auf Basis des Vertrags erfolgt derzeit die Abrechnung für 4467 Kinder und Jugendliche. Die Stadt rechnet durch die Einführung des Deutschlandtickets für das kommende Schuljahr mit Mehrkosten von rund 166 000 Euro.

Das Modell stellt eine Übergangslösung für das Schuljahr 2023/2024 dar. Für das Schuljahr 2024/2025 soll zwischen den Beteiligten unter Berücksichtigung der Evaluierung des Modells und des Deutschlandtickets eine neue Systematik für die Schülerbeförderung erarbeitet werden. Red