Automobilindustrie Krefeld wird Zentrale von Presswerk Automotive
Strategischer Zukauf: Die Arbeitsplätze am Standort Linn sollen alle erhalten bleiben.
Die 370 Mitarbeiter des Traditionsunternehmens Presswerk Krefeld (PWK) im Gewerbegebiet Linn an der Idastraße müssen sich nicht um ihre Arbeitsplätze sorgen. „Die Belegschaft hat den strategischen Zukauf zur Standortsicherung positiv aufgenommen“, sagte gestern der langjährige PWK-Geschäftsführer Harald Dorth gegenüber der WZ. Anfang der Woche hatte der neue Mehrheitsgesellschafter, die Hannover Finanz Gruppe, über die Presse mitgeteilt, dass sie PWK von der MacLean Company zu 100 Prozent übernimmt.
Aus PWK soll die neue eigenständige Unternehmensgruppe PWK Automotive werden — mit rund 900 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 160 Millionen Euro. In die Gruppe soll außerdem die neu gegründete PWK IBEX GmbH integriert werden, in der die bisherigen Aktivitäten der Gebrüder Kunze GmbH und deren Schwestergesellschaft Ibex Automotive GmbH zusammengefasst werden. Damit kommen 400 Mitarbeiter an den Standorten Gelenau und Schönbrunn im Erzgebirge und im ostsächsischen Zittau hinzu. Weitere 130 Mitarbeiter sind beim Automobilzulieferer ZF im französischen St. Etienne beschäftigt, mit dem ein Joint Venture besteht.
Belegschaft steht der Transaktion positiv gegenüber
PWK-Betriebsratsvorsitzender Hermann Steck berichtet, dass die Belegschaft die Transaktion positiv sieht. „Wir ergänzen uns mit den neuen Standorten im Osten prima, die uns mit der Nacharbeit unserer Produkte aus Stahl und Aluminium Chancen eröffnet.“
Die Belegschaft sei auch schon seit der Betriebsversammlung im November in die geplante Expansion eingeweiht gewesen, lobt Steck ausdrücklich die interne Kommunikation. „Überrascht hat uns nur der Name des neuen Investors und das Ausscheiden der bisherigen US-Konzernmutter, aber das muss ja kein Fehler sein“, erinnert er an die teils rauen Sitten und den Belegschaftsabbau in der Vergangenheit.
Auch aus der Zentrale von Hannover Finanz kommen ermutigende Worte. Im Gespräch mit Vorstandspartner Volker Tangemann und Pressesprecherin Jantje Salander stellen beide klar, dass es nicht um Synergien oder den Abbau von Arbeitsplätzen gehe, sondern um eine Investition in die Zukunft. „Wir investieren in den Mittelstand und setzen auf das vorhandene regionale Management. Unser Ziel ist es nicht, Personal zu kürzen und Kosten zu sparen. Vielmehr ergänzen sich die Unternehmen und werden sich gemeinsam entwickeln.“