Rummel auf dem Sprödentalplatz Zum Kirmes-Jubiläum dreht sich das 60-Meter-Riesenrad in Krefeld
Krefeld · 121 Buden und Fahrgeschäfte werden in diesem Frühjahr auf dem Sprödentalplatz aufgebaut. Rund 700 Schausteller wollten dabei sein.
Kirmes in Krefeld ist Familiensache. Dies gilt nicht nur für den traditionellen Besuch des Rummels auf dem Sprödentalplatz, der in diesem Jahr zwischen dem 26. April und 5. Mai 100-jähriges Bestehen feiert. Sondern auch für die Schausteller, die dort oft schon seit Generationen ihre Buden und Fahrgeschäfte aufbauen.
„Mein Opa Emil kam schon vor dem Krieg mit seinem Riesenrad hierher“, berichtet Oscar Bruch jr., der viele schöne Erinnerungen mit dem Platz verbindet. Schon als Kind habe hier gespielt, an der Uerdinger Straße Eis gegessen. Heute ist er Herr über drei Riesenräder, das größte davon – gleichzeitig das drittgrößte mobile Riesenrad der Welt – baut er zur Jubiläumskirmes erstmals auf dem Sprödentalplatz auf. Es trägt den Namen „Sky Lounge Wheel“, ist 400 Tonnen schwer und 60 Meter hoch, sodass man als Besucher aus den komplett verglasten Gondeln einen wunderbaren Blick über die Stadt habe. Zwei Gondeln sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Zudem gibt es das Angebot, zum Preis von 20 Euro pro Person zwei Rad-Runden (eine dauert etwa zehn Minuten) bei einem Glas Prosecco zu genießen. Die normale Fahrt kostet 7,50 bzw. fünf Euro für Kinder – bei der Kalkulation für Krefeld habe man mit dem spitzen Bleistift gerechnet, sagt Bruch.
Alte Orgel und historische Fotos erinnern an die Kirmesgeschichte
Familiensache ist die Kirmes auch für Ute Römgens. Schon seit 100 Jahren, also von Beginn an, sei man dabei. Ihre Mutter Lieselotte sitzt aktuell an der Kasse des „Disneylands“, Opa Peter verkaufte Spielwaren, als 1924 die ersten Buden auf einem noch recht kleinen Areal an der Grenzstraße Ecke Uerdinger Straße aufgebaut wurden. Vielleicht wird man ihn ja auf den alten Fotos entdecken, die zum Jubiläum die Kirmesgeschichte im Rahmen einer Ausstellung am Eingang Uerdinger Straße dokumentieren soll. Dort stehen auch eine alte Kirmesorgel und historische Schaustellerfahrzeuge. Sie seien in Kooperation mit den Schaustellern als weitere Besonderheit zum Jubiläum organisiert worden, berichtet Elisabeth Abbing von der Stadtverwaltung. Sie kümmert sich gemeinsam mit ihrem Kollegen Detlef Könkes um den reibungslosen Ablauf des großen Rummels.
„Alles wird größer, bunter attraktiver“, verspricht Abbing. 121 Geschäfte werden diesmal aufgebaut – mehr als 700 Anfragen hat es gegeben. „Der Zuspruch in Krefeld ist groß, auch wegen der guten Infrastruktur am Sprödentalplatz“, lobt Schausteller Oliver Wilmering.
Stelzenläufer werden schon zum Kirmesauftakt am Freitag, 26. April, ab 15 Uhr für Schwung sorgen. Ebenfalls zum Programm gehört ein Kirmesgottesdienst mit Weihbischof Karl Borsch am Sonntag, 28. April, ab 11 Uhr vor dem „Scooter“. „So etwas ist sehr selten“, betont Könkes. Ein DJ wird an den Freitagen und Samstagen ab 17 Uhr sowie zum „Tanz in den Mai“ (30. April) am Ausschank Kutsch Musik auflegen. Das Eröffnungsfeuerwerk am 26. April ab 22 Uhr fällt größer als in normalen Jahren aus, ein zweites Feuerwerk ist am Freitag, 3. Mai.
Am „Fähnchentag“ (29. April) erhalten Besucher beim Kauf eines Fahrchips und Abgabe eines Kirmesfähnchens eine Freifahrt. Die Papierfähnchen gibt es ab 22. April im Rat- und Stadthaus (Bürgerinformation), im Mediencenter an der Rheinstraße/Ecke Ostwall sowie in der Sparkasse Krefeld. Familientag mit besonderen Angeboten ist am 2. Mai, Kirmesrundgang mit den Kindern vom Stups und HPZ am 30. April. Mit der Krefelder Familienkarte gibt es an den Kirmestagen (außer Fähnchen- und Familientag) zehn Prozent Rabatt an allen Geschäften.
Die offizielle Eröffnung der Jubiläumskirmes ist am 26. April ab 17 Uhr am Riesenrad – doch schon um 15 Uhr wird das bunte Treiben beginnen.