Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: Mehr offene Stellen, weniger Arbeitslose
Die Befürchtungen waren groß im Zuge der Corona-Pandemie, dass der Arbeitsmarkt über einen längeren Zeitraum in die Knie gehen würde. Doch trotz mehrerer Lockdowns ist das nicht der Fall. Der Arbeitsmarkt präsentiert sich auch im Juli in Krefeld sehr robust.
Die Hintergründe.
Wie ist die Arbeitsmarkt-Situation im Bezirk und in der Stadt?
Im Bezirk der Agentur für Arbeit (Krefeld, Kempen, Nettetal, Viersen) waren im Juli insgesamt 22 602 Menschen ohne Arbeit, im Juni waren es noch 22 885. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,9 Prozent (Juni: 8,0 Prozent). In der Stadt Krefeld waren 13 251 Personen ohne Arbeit, das entspricht einer Quote von 10,8 Prozent (Juni: 10,9 Prozent). Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen, sagt: „Im Juli hat sich der Arbeitsmarkt saisonuntypisch positiv entwickelt. Weiterhin verzeichnen wir pandemiebedingte Aufholeffekte.“ 1740 Zugängen an Arbeitslosen standen 1902 Abgänge gegenüber.
Wie hoch ist die Zahl der Stellenzugänge?
Im Juli verzeichnete die Agentur 1069 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 330 oder 44,7 Prozent mehr Stellen von den Arbeitgebern gemeldet. „Die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber bewegt sich auf konstant hohem Niveau. Der Arbeitsmarkt zeigt sich erfreulich aufnahmefähig“, kommentiert Rademacher-Bensing. Die höchste Nachfrage kommt aus dem Handel gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Gesundheitswesen.
Wie hoch ist die Zahl der Kurzarbeiter?
Die Agentur verzeichnete ein Plus bei der Kurzarbeit von elf Anzeigen mit 98 Personen. Die Hauptzugangsmonate waren in diesem Jahr mit weitem Abstand der April und der Mai 2020. Die realisierte Kurzarbeit lag damals im April bei rund 29 000 Personen. Die aktuellsten Daten zur realisierten Kurzarbeit liegen bis März 2021 vor. Damals betrug sie 13 028 Personen.
Wie entwickelt sich die Jugendarbeitslosigkeit?
Gegen den allgemeinen Trend auf dem Krefelder Arbeitsmarkt ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Juli angestiegen. Aktuell sind 1539 Jugendliche ohne Arbeit. Das entspricht einer Quote von 5,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Januar waren 1471 Jugendliche Arbeit suchend.
Wie ist die Lage am Ausbildungsmarkt?
Es gab große Befürchtungen, dass im Zuge der Corona-Pandemie ein Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt entstehen könnte. Diese Befürchtung hat sich in Krefeld nicht bestätigt. Bis Juli wurden für den Agenturbezirk 3193 Ausbildungsstellen gemeldet (Vorjahr 3219). Gleichzeitig suchten noch 2999 Jugendliche eine Ausbildungsstelle (Juli 2020: 3305). Für die Stadt Krefeld bietet sich diese Situation: Es gibt 1619 Bewerber (minus fünf Prozent) und 1613 gemeldete Stellen (minus 1,4 Prozent). Damit ergibt sich eine Bewerber-Stellen-Relation von 1:1,00 (Vorjahr 1:0,96). „Der Ausbildungsmarkt bietet auch jetzt noch viele Chancen. Zudem besteht die Möglichkeit, auch nach den üblichen Startterminen 1. August und 1. September noch eine Ausbildung zu beginnen“, macht Rademacher-Bensing noch unversorgten Bewerbern Mut. Interessierte Jugendliche sollten sich an die Berufsberatung wenden. Es gebe neben konkreten Ausbildungsstellenangeboten auch Möglichkeiten der Unterstützung vor oder während einer Ausbildung, wie eine Assistierte Ausbildung“, so die Chefin der Arbeitsagentur.
Jugendliche erreichen die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen unter der Telefonnummer 02151/92-2200 oder über