Polizei Krefelder Hauptzollamt ließ illegale Arbeiter auffliegen

Krefeld · Beamte kontrollierten fast 140 Angestellte und stellten dabei 30 Gesetzesverstöße fest.

Symbolfoto.

Foto: dpa/Boris Roessler

Das Hauptzollamt Krefeld hat am Freitag, 7. Juni, Gastronomiebetriebe im gesamten Bezirk kontrolliert. Das teilte das Hauptzollamt gestern mit. Die Aktion war Teil einer erneuten Schwerpunktprüfung. 32 Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit überprüften dabei in 35 Gaststätten die Beschäftigungsverhältnisse von fast 140 Arbeitnehmern.

Ein Ergebnis der Kontrolle: Die Beamten fanden drei Personen, die sich illegal in Deutschland aufhalten und ohne gültige Pässe einer Arbeit nachgingen. Zwei Gastronomiebetriebe ließen eine illegale Ausländerbeschäftigung ohne gültige Arbeitserlaubnis zu. Außerdem zeigte die Bilanz des Kontrolltages folgende Resultat: In 14 Fällen gab es Hinweise auf Unterschreitung des Mindestlohns; in vier Fällen besteht der Verdacht auf Beitragsvorenthaltung durch Arbeitgeber; in 6 Fällen besteht der Verdacht auf Leistungsmissbrauch durch Arbeitnehmer; in drei Fällen besteht der Verdacht, dass die Arbeitsaufnahme von Arbeitnehmern nicht sofort angemeldet wurde.

Außergewöhnlich verliefen die Überprüfungen im Raum Meerbusch und Neuss, teilte das Zollamt mit. Dort fiel in einem Restaurant den Ermittlern ein Mann auf, der eine italienische Aufenthaltskarte zum Beweis seiner vorgetäuschten legalen Beschäftigung vorlegte. Lediglich die Tatsache, dass die Karte nur zu Reisezwecken dient, verschwieg er galant. Die weiteren Nachforschungen im Restaurant ergaben, dass der Mann schon seit zwei Jahren illegal im selben Betrieb gearbeitet hatte.

Weiter fiel ein Sushi-Restaurant mit mehreren eklatanten Verstößen gegen das Arbeits- und Aufenthaltsrecht auf. Darunter ein Arbeitnehmer mit vermutlich vietnamesischer Herkunft, der seit geraumer Zeit bei der Produktion von Sushi-Gerichten half – und das ohne Pass und Ausweis. Als Begründung gab er an, mittels einer Schlepperbande per Flugzeug und gefälschten Papieren illegal über Polen in die Europäische Union eingereist zu sein. In Polen habe man ihm dann alle Papiere abgenommen, sodass er sich zu Fuß ohne gültige Ausweisdokumente nach Deutschland begeben habe. Für die Einschleusung musste er nach eigenen Angaben eine größere vierstellige Summe bezahlen.

Gegen die betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wurden noch vor Ort Ermittlungsverfahren eingeleitet. Über den weiteren Verbleib der illegalen Personen und deren Ausweisung in ihre Heimatländer entscheiden jetzt die zuständigen Ausländerämter. Die Aufzeichnungen von 33 Geschäftsunterlagen müssen nun durch die Ermittler der Finanzkontrolle Schwarzarbeit geprüft und ausgewertet werden, was noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, so der Pressesprecher des Krefelder Zolls, Rainer Wanzke.

(Red)