Ranking Das sind die zehn schlimmsten Radwege Krefelds

Krefeld · Das Streckennetz für Fahrradfahrer ist in Krefeld an vielen Stellen in die Jahre gekommen. Unser Autor hat sich auf einige der schlimmsten Radwege gewagt. Ein Ranking.

Die Auswahl steht beispielhaft für einige Stellen, an denen es Radfahrer in Krefeld nicht leicht haben - hier die abgesperrten Bereiche an der Uerdinger Straße.

Foto: Sebastian Paschold

Für Radfahrer soll es in Krefeld wieder angenehmer werden, durch das Stadtgebiet zu kommen: Im Rahmen einer „Fahrradoffensive“ sollen ab 2020 auch Radwege verbessert werden. Noch für 2019 hat die Stadt einen entsprechenden Maßnahmenkatalog angekündigt. Und die Promenade ist in Arbeit. Wo Verbesserungen nötig sind, hat der Krefelder Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) für unsere Redaktion zusammengestellt. Die Reihenfolge des Rankings folgt der subjektiven Einschätzung unseres Autors, der bei einer Tour durch das Stadtgebiet Schlaglöcher, Krater und Co. hinter sich gelassen hat.

 1. Uerdinger Straße

Wohl die meisten Radfahrer in Krefeld kennen sie: die vielen Stellen zwischen Zoo und Philadelphiastraße, die den Radweg an der Uerdinger Straße eher zu einer Art Hindernis-Parcours machen. Die Erhebungen durch die Wurzeln der Straßenbäume zwischen Moltkestraße und Viktoriastraße wurden offenbar so drastisch, dass sie zuletzt durch Warnbaken abgesperrt wurden. Ergebnis: An diesen Stellen gibt es im Prinzip keinen nutzbaren Fahrradweg mehr. Nach Auskunft von Krefelds ADFC-Vorsitzendem Andreas Domanski gibt es Lösungsansätze der Stadt, die eine teilweise Verlegung des Radverkehrs auf die Fahrbahn vorsehen. Der Radweg kann offenbar nicht saniert werden, ohne die Bäume zu schädigen. Fazit: Wer eine Mountainbike-Strecke mitten in der Stadt sucht, ist an der Uerdinger Straße richtig.

2. Kölner Straße

Die Kölner Straße zwischen Fischelner Stadtbad und Fütingsweg bietet vieles – nur keinen Radweg, den man einfach so befahren kann: Kraterabschnitte, harte Kanten und durch Büsche stark verengte Abschnitte fordern in Richtung Fischeln und in Richtung Innenstadt heraus. In Richtung City sind an einigen kreuzenden Ein- und Ausfahrten die Auf- und Abgänge so hart und schroff, dass wie von selbst der Gang gewechselt wird. Besonders heftig wird es zwischen Gath und Fütingsweg.

Fazit: Wer hier regelmäßig fährt, legt sich automatisch einen Slalom-Kurs zurecht.

3. Europaring

Wer fährt freiwillig hier lang? Diese Frage kann einem in den Sinn kommen, wenn man den Radweg entlang der Einfallstraße wagt. Links lärmen die Autos, von rechts kommt das Grün immer näher. Ein Problem, dass laut ADFC an vielen Stellen noch unterschätzt wird. Ab der Zwingenbergstraße wird es in Richtung Moerser Straße so eng, dass Gegenverkehr zum Problem werden würde. Gleichzeitig sticheln einen Pflasterschäden, denen kaum ausgewichen werden kann. Fazit: Lieber durch Verberg oder den Stadtwald ausweichen.

4. Berliner Straße

Auch der Weg an der Berliner Straße in Richtung Innenstadt zwischen Glindholzstraße und Schönwasserstraße leidet unter starken Aufbrüchen durch Wurzeln. Die Risse ziehen sich teilweise mitten über die Fahrbahn.

Fazit: Wer auf beruhigte Parallel-Straßen ausweicht, kommt auch hier ruhiger ans Ziel.

5. Bergstraße

Der Radweg an der Bergstraße in Uerdingen gleicht fast einer Kraterlandschaft. Zusätzlich lassen Wurzelschäden in Richtung Ortszentrum eigentlich nur ein Fahren im Stehen zu. Die Problematik ähnelt laut ADFC der an der Kölner Straße: Aus Baumschutzgründen sei eine Verbesserung schwierig.

Fazit: Besonders im Dunkeln sollte man sich gut auskennen.

6. St. Töniser Straße

Die Radverbindung zwischen St. Tönis und Krefeld könnte so schön sein. Doch immer wieder ziehen sich Risse durch den Asphalt. Kurz vor der Gatherhofstraße bekommen Radler dann breitere Absenkungen mit Grün serviert.

Fazit: Wer den Radweg im Blick hat, sollte trotz einiger Mängel keine Probleme haben.

7. Hafelsstraße

Der Radweg an der Hafelsstraße zwischen Niederbruchstraße und Donk-Siedlung ist für den ADFC ein Dauerthema: „Die Sanierung ist seit Jahren geplant, aber immer wieder verschoben worden.“ Und ja: Kurz nach dem Bahnübergang über die Gleise der U76 gleicht der Radweg einem Flickenteppich. Besser wird es auch später im Bereich der Supermärkte nicht – zahllose Ruckler lassen einen die Sitzposition verlassen. Die andere Seite in Richtung Fischeln ist dagegen eine Wohltat.

Fazit: Wer möchte, dass statt mit dem Auto auch mal mit dem Rad eingekauft wird, könnte hier ansetzen.

8. Untergath

Zwischen Kölner Straße und Hafelstraße kritisiert der ADFC beim Radweg an der Untergath, dass dieser zeitweise durch wucherndes Grün verengt wird. Während unserer Testfahrt war das kein Thema. Stattdessen auffällig: Je nach Lichtverhältnissen versteckte Erhebungen kurz vor dem Baumarkt und ein wahrer Ruckelabschnitt entlang mehrere Autohäuser.

Fazit: Die Untergath wird wohl nie zu einer besonders beliebten Strecke für Radfahrer werden, ein wenig Maniküre kann aber nicht schaden.

9.Ossumer Straße

Kurz, aber nicht sehr fein: Die Verbindung aus Linn in Richtung Oppum ist durch stärkeren Überwuchs stark verengt. Auf dem rötlichen Pflaster gibt es zahlreiche kleinere Schäden, auf glattem Asphalt tiefere Kuhlen.

Das Fazit wird zum Tipp: Der Weg auf der anderen Seite darf laut Beschilderung in beide Richtungen genutzt werden. Kurz vor der Rheinbabenstraße wird es aber auch dort ruckelig

10. Oberbenrader Straße

Auch auf dem Weg an der Oberbenrader Straße kann es eng werden. Die Fahrbahn wird auch durch ganze Grasbüschel beeinflusst, die teilweise mitten auf dem Weg wachsen – wirkt eigentlich ganz idyllisch. Für Andreas Domanski vom ADFC ist der Radweg aber eine wichtige Nord-Süd-Tangente, zu der es keine Alternative gibt.

Fazit: Vor allem bei Gegenverkehr kann es hier zu Problemen kommen.