Ehrenamt Das Repair-Café braucht Helfer

Krefeld · Weil nur wenige Freiwillige in der Selbsthilfe-Werkstatt an der Ispelstraße mitmachen, droht am Jahresende die Schließung.

Es ist eine honorige Idee. Leute bringen ihre defekten Geräte oder andere häusliche Dinge ins Repair-Café. Eine Gruppe Ehrenamtler legt dann Hand an, bastelt, näht, schraubt - Geld nehmen sie dafür nicht. Die Besitzer erhalten Tipps, helfen selbst mit und nehmen ihre Gegenstände nach ein paar Stunden wieder mit nach Hause. Und haben damit im optimalen Fall eine teure Reparatur gespart. Doch diese Freiwilligen zu bekommen, das ist nicht so einfach. Das weiß keiner besser als Fabian Brenner, der das Repair-Café im Lakum an der Ispelstraße leitet. Er ist einer der Gründer der Einrichtung, die im Sommer 2014 entstand. Es ist eine Art Selbsthilfe-Werkstatt.

Viele Mitarbeiter sind Studenten. Seit zweieinhalb Jahren hat er die Leitung. Doch es fehlt an helfenden Händen. Der 38-Jährige sagt: „Aktuell haben wir gerade genug Freiwillige. Wir werden erst einmal bis Jahresende weitermachen. Danach aber nicht mehr, wenn es keine Alternativen gibt. Ein Großteil der Aufgaben bleibt an mir hängen.“

Acht Personen gehören derzeit zum Team der Ehrenamtler, die einmal im Monat samstags viel Sinn für die Gemeinschaft zeigen, aber auch die eigene Freizeit einsetzen müssen, immer ohne Bezahlung. Fabian Brenner: „Wir freuen uns über Spenden für die Finanzierung.“ Solche Leute findet man nicht an jeder Straßenecke. Und nicht immer findet man die Zeit am Samstagnachmittag. Toaster, Radios, Fernseher, Kleidung, Fahrräder, aber auch mal Möbel - in den Räumen im Lakum kommt viel auf den Tisch.

Verpflichten kann Brenner die Helfer natürlich nicht, man sagt Bescheid, ob man kommt oder nicht: „Jeder entscheidet, welche Zeit er mitbringt, wie lange er bleibt. Es wird dann aber auch erwartet, dass er da ist.“ Studenten, aber auch Berufstätige kommen hier im Team zusammen, das auf zwei Etagen werkelt.

Alle paar Monate
kommt mal ein Neuer dazu

In Stoßzeiten tummeln sich schon einmal bis zu 30 Personen in den zwei Räumen im Lakum. Ein Treffpunkt für jedermann. Es ist ein Kommen und Gehen über die Jahre. Brenner: „Alle zwei bis drei Monate kommt mal ein Neuer dazu. Insgesamt aber verlieren wir Helfer.“ Brenner überlegt einen Moment, als die Frage kommt, wie viele zusätzliche Leute er bräuchte, um die Arbeiten zu erledigen: „Es kommt darauf an. Wir bräuchten mindestens fünf Personen für für die reine Organisation.“

Für Textilien schaut regelmäßig eine Helferin vorbei, eine andere macht die Planung und Werbung, fünf Männer kümmern sich derweil um Elektronik, Computer und um Fahrräder. Das ist nicht viel. Und Brenner hat auch nicht mehr so viel Zeit wie früher. Er ist 38, hat Informatik studiert und nun einen Job: „Viele kleine Aufgaben sind zu erledigen“, sagt er. Der Bedarf an Mitarbeitern ist jedenfalls da. Doch der Personalengpass bleibt. Brenner: „Das ist schon lange ein Problem. Das Repair-Café ist noch zu unbekannt.“

Das Haus hing lange Zeit am AStA der Hochschule, dem Ausschuss der Studierenden. Nun ist es eigenständig. Man wolle freier in den Entscheidungen sein, heißt es. Erst Anfang des Monats hat das Freiwilligenzentrum einen Mitarbeiter vermittelt. Brenner hofft, dass durch die Medien auch eine höhere Bekanntheit entsteht.

Dabei könnte man sich als Besitzer auch noch den einen oder anderen Kniff abschauen. Der Helfer gibt Tipps oder repariert eben selbst. Oft sind es Kleinigkeiten, mit denen die Leute vorbeikommen. Aber alles braucht seine Zeit. Und eine helfende Hand. Und davon hat das Team noch zu wenig. Brenner: „Wir raten, sich das Café mal anzuschauen.

Die Freiwilligen füllen einen Helferzettel aus. Der Name, was man kann, was man anbietet.“ Die persönlichen Daten und die Unterschrift. Mehr ist nicht nötig. Und natürlich viel Herzblut für die Sache.