Humanität Spenden für Frauen auf Lesbos

Krefeld · Die gemeinnützige Krefelder Stiftung „cooldown°earth foundation“ organisiert spontan einen großen Hilfstransport in das griechische Flüchtlingslager, wo die geflüchteten Menschen unter desaströsen Zuständen leben.

Zahlreiche Krefelder haben Mittwochmorgen ihre Spenden persönlich abgegeben.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die gemeinnützige Krefelder Stiftung Cooldown-Earth organisiert zusammen mit dem Partner Bingo Systems einen Hilfstransport in das griechische Flüchtlingslager auf Lesbos. Angestoßen hat das Annika Kirchner vom Vorstand, die erst nur selber privat helfen wollte, aber mit ihrem Vorhaben rasch auch die Stiftungsgründer Annekathrin Edelmann und Wolfgang K. Hoever begeistert hat.

Vergangene Woche rief die Stiftung dazu auf, Winterkleidung vor allem für Frauen und Kinder zu spenden. Beim zweiten Abgabetermin am gestrigen Mittwoch von 11 bis 13 Uhr an der Tiergartenstraße war Felix Glauner vom Vorstand von der Hilfsbereitschaft der Krefelder begeistert. „Angesicht der Menge müssen wir einen weiteren Lkw schon für heute bestellen, weil wir keine Lagermöglichkeiten mehr haben“, sagte er am Handy zwischen der persönlichen Annahme der Spenden.

Die Zustände im neuen Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos sind auch vier Monate nach dem Brand in Moria laut der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International desaströs. Winter, dünne, nasse Zelte, kein Wasser, keine Duschen, keine Kanalisation, schlechtes Essen.

Die Krefelder Stiftung unterstützt die Initiative „Beckys Bathhouse“. Ein Team von Frauen aus der ganzen Welt haben am Rande des Lagers ein Badehaus mit Waschmöglichkeiten, einer kleinen Küche, einer Schönheitsstation, einem Spielzimmer für Kinder und einer Kleiderkammer eingerichtet. „Für kurze Zeit sollen Frauen und Kinder in einem sicheren Raum zur Ruhe kommen können, die Frauen sich pflegen, Kinder spielen können, um die bittere Realität kurz zu vergessen“, berichtet Annika Kirchner. Außerdem verteilen die Helferinnen Hygienebeutel an die Gäste und nach Möglichkeit ein kleines Spielzeug an die Kinder.

Drei 7,5-Tonner bringen die Spenden nach Gütersloh in ein Logistikzentrum, wo am Wochenende gemeinsam alles gesichtet, sortiert und für den Transport in einem 40-Tonner gepackt wird, laut Kirchner. Der mache sich nächste Woche auf den Weg nach Lesbos.