Kreisparteitag: FDP wartet jetzt auf die Elternbefragung
Die Liberalen wünschen einen „schulpolitischen Burgfrieden“und schlagen bereits einen Sekundarschul-Standort vor.
Krefeld. FDP-Chef Joachim C. Heitmann gibt sich in seinem politischen Rechenschaftsbericht beim Kreisparteitag kämpferisch. Er stimmt die Liberalen auf die kommenden Wahlkämpfe ein. Darüber hinaus geht er vor allem mit der Krefelder Stadtverwaltung zu den Themen Ausgabenkürzung, Gebäudemanagement und Bürgerbüros ins Gericht. Einen „schulpolitischen Burgfrieden“ hingegen wünscht sich Heitmann bis zu einer geforderten stadtweiten Elternbefragung. Vor einer Entscheidung über Schulformen möchte er zuerst wissen, welche die Eltern wählen würden.
Es sei bei den aktuellen Anmeldezahlen völlig abwegig, jetzt dem einen oder anderen Krefelder Gymnasium das Totenglöckchen zu läuten, sagt Heitmann. Bei der Veranstaltung „Stärkungspakt Gymnasium“ hatte er noch davon gesprochen, dass wohl ein Innenstadt-Gymnasium aufgegeben werden müsse.
„Die Gymnasien haben mit 775 Anmeldungen den größten Zuspruch“, berichtet Heitmann. „Danach folgen die Gesamtschulen mit 659.“ Eine stadtweite Elternbefragung soll in den dritten und vierten Grundschulklassen erfolgen. Einen Grund für die Bildung einer weiteren Gesamtschule sieht er nicht. Jedoch: „Wenn eine Sekundarschule gewünscht wird, werden wir uns dem nicht verschließen.“
Heitmann könnte sich beispielsweise die Albert-Schweitzer-Realschule als Sekundarschule vorstellen, als Kooperationspartner mit dem Fichte-Gymnasium. „Nach einer Elternbefragung können wir für das Schuljahr 2015/16 eine verantwortliche Entscheidung treffen. Ihr Wille hat für uns oberste Priorität.“
Zur Verwaltung: „Die FDP hat sich in den Haushaltsberatungen gemeinsam mit CDU und UWG gegen die Verwaltung durchgesetzt, dass gespart wird ohne Steuererhöhungen.“ Stadtdirektorin Beate Zielke habe sich bei der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine dahingehend geäußert, dass die Zukunft des Gebäudemanagements ungeklärt sei. Dabei habe der Rat beschlossen, dass es in eine eigenbetriebsähnliche Einrichtung überführt werde. „Bei der Äußerung, gegen die Schließung der Bürgerbüros zu sein, verschwieg sie, dass dies ein Vorschlag für die Sparliste der Verwaltung war.“
Da die überraschend vorgezogene Landtagswahl teuer war, wird nun eine Umlage pro Mitglied für die anstehenden Wahlkämpfe fällig. „Unser Geld hierfür ist aufgebraucht“, erklärt Schatzmeister Werner Herrnkind, der einstimmig entlastet wurde.