Kultur A-Gang wird 25 und schenkt sich einen Katalog
Krefeld. · Der Rundgang durch Ateliers Krefelder Kreativer feiert Jubiläum. Die Macher haben nun ein schön gestaltetes Buch über sich und ihre Projekte herausgegeben.
Zum 25. Geburtstag darf es auch mal ein hübsches Geschenk sein – dies gilt auch bei der eingeschworenen Familie des A-Gangs. Doch wer oder was ist dieser A-Gang? Wobei, durchaus einige Krefelder dürften die Gruppe und die Idee dahinter schon bestens kennen – und wie sieht das Geburtstagsgeschenk aus?
Die Krefelder „Atelier-Ausstellung“, so der volle Name, ist im Grunde das Produkt von Kreativen – vor 25 Jahren gegründet durch den Designer Ralph Matthis, der die Krefelder Gefilde indes schon vor fünf Jahren verlassen hat –, die auf sich und ihre Arbeit in Krefeld aufmerksam machen wollen. Eine Gruppe, die weder Verein, noch sonst eine bestimmbare Form hat, außer betont basisdemokratisch zu sein, und die sich damals aus Studenten der Hochschule Niederrhein zusammenfand. Dieser Ursprung spiegelt sich auch in den Persönlichkeiten und ihren Arbeiten, wo sich von Keramik über Malerei bis hin zu Installation so manches finden lässt.
Nun gibt es mit Unterstützung der Kulturstiftung Krefeld der Sparkasse einen sehr ansehnlichen Katalog. Ein von Michael Lauer konzipiertes und designtes Buch, das einerseits die festen A-Gang-Künstler vorstellt, andererseits Schlaglichter auf besondere Projekte der Gruppe wirft. Dass eine private Initiative es schafft, derart wahrgenommen zu werden, wie der A-Gang es offensichtlich in Krefeld wird, spricht für die „Hartnäckigkeit der Veranstalter“, wie Oberbürgermeister Frank Meyer in seinem Grußwort betont. Immerhin, und dies spricht auch für diese Wahrnehmung, hat es sich der OB nicht nehmen lassen, den Künstlern des A-Gangs in dieser Form zu gratulieren.
Im Katalog werden die Stammkünstler vorgestellt
Grußworte finden sich im Katalog auch von Gabriele König, der aktuellen Kulturbeauftragten der Stadt, und ihrem Vorgänger Jürgen Sauerland-Freer, der die Geschicke des A-Gangs immerhin bei 48 A-Gängen begleitete. Auch er lobt in seiner Widmung „die robuste Beständigkeit bei gleichzeitiger permanenter Veränderung“ des A-Gangs. Ein Grußwort findet sich auch von Ralph Matthis.
In der Tat gehört es zum Selbstverständnis der A-Gang-Macher, bei aller Kontinuität und durchaus auch Geschlossenheit der Veranstaltung immer wieder auch Gastateliers in das Programm des Rundgangs aufzunehmen. Auch in den jeweiligen gesetzten Ateliers sind Gäste mit ihrer Kunst eine willkommene Abwechslung. Und nicht zuletzt führen stets neu – im gemeinsamen Diskurs der Gruppe – erarbeitete Themen für die jeweiligen A-Gänge und Projekte zu wechselnden Schwerpunkten. Wie beispielsweise das Projekt DM-AD zur Einführung des Euros – worauf man bis heute sehr stolz ist, denn die Performance habe es sogar in überregionale Fernsehkanäle geschafft. Auch hiervon findet sich eine kleine Spur im neuen Katalog.
Dieser, der in seiner Aufmachung auf das charakteristische Signum des als Pfeil ausgebildeten „A“s setzt, stellt die A-Gang-Künstler mit Porträts vor: Jari Banas (Jaris Atelierhaus), Rieke Hartwig und Antje Schwittman-Schops im Atelier Feuerfest, Karin Habermann und Dorothee Sprothen-Scheidt im Keramikatelier Linn, Mauga Houba-Hausherr (Atelier am Dyk), Ruth Kirsch (Die Luisen), Michael Lauer (Atelier Lauer), Kunstblaetter mit Christof Legde, das Atelier Liesefeld von Sabine Liesefeld und Nicky Schwarzbach (Atelier Widerborst). Dort finden sich Comics (Banas) – auch auf Leinwand gebannt –, Keramik-Design in großer Vielfalt, Malerei, aber auch Installationskunst, wie von Schwarzbach.
Der Katalog, der im Rahmen des A-Gangs ausliegen wird, ist sehr hochwertig gemacht. Übrigens: Der nächste A-Gang steht schon vor der Tür. Der Jubiläums-Rundgang findet am 22. und 29. März statt und präsentiert diesmal nur neun Ateliers, darunter als Gäste das Haus der Seidenkultur und das Atelier Pförtnerloge (in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein).
Informationen zu kommenden und vergangenen A-Gängen und eine digitale Version des Katalogs finden sich auf der Webseite der Atelier-Ausstellung: