Ausstellung: Brücke von Köln nach Japan
Bettina Liebsch zeigt Bilder von Dan Hepperle und Objekte von Setsuko Fukoshima.
Krefeld. Ein großer Zufall: Zwei Künstler sehen unabhängig voneinander die Arbeiten des anderen und sind beeindruckt. Setsuko Fukoshima und Dan Hepperle ist es so ergangen, Und Galeristin Bettina Liebsch hat mit beiden eine Doppelausstellung organisiert.
Das Konzept ist aufgegangen. Seit dem Wochenende sind in der Kunsthandlung Steinbach Objekte der japanischen Künstlerin neben Bildern des Kölner Malers zu sehen. Beiden gemeinsam ist die zurückhaltenden Farbigkeit und die differenzierte Gestaltung von Oberflächen.
Hepperles Ölbilder, die oft ein quadratisches Format haben, zeigen regelmäßige Strukturen die zugleich eine besondere Plastizität aufweisen. Mit dem Spachtel bearbeitete Flächen haben horizontale Liniengefüge, manchmal auch geometrische Kästchen.
Das alles jedoch mit scheinbar leichter Hand, die einer formalen Strenge entgegenwirkt. Dazwischen gibt es lebendige Flächen zu entdecken. Die gedämpften Farben erinnern manchmal an Steine, die Spuren der Vergangenheit tragen.
Mit der eigenen Vergangenheit beschäftigt sich Setsuko Fukushima. Aus Papier, einem Material, dass traditionell in der fernöstlichen Kunst verwendet wird, sie teilweise winzige "Codebooks" her, eine Art von bildhaften Tagebüchern. Mit zierlichen Zeichnungen hält sie Stimmungen und Erlebnisse eines Tages fest. Mehrere Codebooks sind in einem schmalen Holzkasten zu einer Woche zusammengefasst, einmal sogar zu einem Monat.
Auch hier fällt die zwischen hell und dunkel wechselnde, eher gedämpfte Farbigkeit auf. Eine Reihe größerer Codebooks ist an der Wand zu einem mehrteiligen Objekt arrangiert. Grundlage dieser Arbeiten sind japanische Bücher, die Fukushima zugeschnürt hat. Allein die Zeichnungen weisen auf den Inhalt hin, bleiben für den Betrachter aber meist rätselhaft. Dem optischen Reiz dieser fein gearbeiteten Objekte kann man sich jedoch kaum entziehen.