Autoren aus dem Rheinland

Ernst Müller widmet sich in seinem zweiten Buch hiesigen Schreibern.

Foto: Lothar Strücken

Autoren aus dem Rheinland sind das Thema des neuen Buches von Ernst Müller. In dem Werk „Literarisches Rheinland“ versammelt er in 15 Kapiteln Beiträge zu 15 verschiedenen Autoren. Vom Mittelalter bis in die Gegenwart werden alle Epochen der Literaturgeschichte abgehandelt: „Die deutsche Literaturgeschichte mit ihren Strömungen ist im Rheinland vertreten“, hat Autor Ernst Müller bei seiner Recherche festgestellt.

Fünf Jahre hat er an diesem Werk gearbeitet. 2012 erschien der Vorgänger „Auf den Spuren deutscher Dichter“. Nach der Veröffentlichung hat Müller sich gefragt: „Was gibt es eigentlich bei mir zuhause?“ Also hat der Kulturredakteur, der in Krefeld tätig ist und in Kempen lebt, sich von hier aus auf die Reise begeben und nach Spuren von Dichtern gesucht.

Schauplätze, Lebensorte, literarisches Werk und Stationen literaturgeschichtlicher Bedeutung waren für ihn die Anknüpfungspunkte. Dabei hat Ernst Müller sich den Luxus erlaubt, nach eigenen Vorlieben vorzugehen: „Ich habe eine subjektive Auswahl getroffen. Werke, die mir gefallen, an deren Lektüre ich Spaß habe, Autoren die mich interessiert haben und die ich mir erschließen wollte.“ Und natürlich hat er die Beiträge aus dem vorangegangenen Buch nicht weiterverwertet.

Neu sollten seine Überlegungen selbstverständlich sein. Wichtig ist Müller bei seinen Betrachtungen die Verschränkung von Autor, Werk, Schauplatz und Literaturgeschichte. So ist in jedem Kapitel auch ein Originaltext im Auszug enthalten. Die inhaltliche Vielfalt spiegelt sich auch in den einzelnen Beiträgen: Müller hat die Darstellungsform unterschiedlich gehandhabt. Denn mal steht der Autor im Mittelpunkt, mal sein Wirkungsort, mal seine literaturhistorische Bedeutung, mal seine Epoche. Es geht mit den Autoren von Süd nach Nord. Den Anfang macht Müller mit Clemens Brentano und seinen Rheinmärchen. Am Ende des Kapitels einige wenige Anmerkungen und Literaturhinweise. Denn auch das ist ein Wunsch des Autors Ernst Müller. „Ich möchte einen kompakten Überblick über den Autoren und seine Intentionen geben“, sagt Müller. Der Nutzen des Buches liegt auch in seinem anregenden Charakter. Müller möchte die Leser zu Tagesausflügen mit Rad, Bahn oder Zug anregen. Geographisch endet das Buch in Kleve, was zugleich der zeitliche Beginn ist: Konrad von Würzburg erzählte im Mittelalter die Geschichte vom „Schwanritter“. Berühmteste Fassung des Stoffs: Lohengrin von Wagner. Auch Krefeld wird in Müllers Buch erwähnt: Er befasst sich mit der Begegnung des Philosophen Voltaire mit dem preußischen König Friedrich II auf Schloss Moyland. Ein Stoff, den auch der Krefelder Autor Otto Brües aufgriff. Seine Novelle wurde jüngst von „Literatur in Krefeld“ neu herausgegeben.