Botanik als Basis für Kunst in der Galerie Meta Weber
Hildtrud Lewe stellt ihre Werke noch bis zum 14. April in der Galerie Meta Weber aus.
Krefeld. Erdige Töne und pflanzliche Motive kennzeichnen die Bilder von Hiltrud Lewe. Doch es sind keine botanischen Illustrationen, die von der Künstlerin meist in größerem Format auf die Leinwand gebracht werden. Ihre neuen Arbeiten zeigt die Krefelder Künstlerin, die in den vergangenen Jahren im Kunstverein ausgestellt und an den Gruppenausstellungen „Große Dujardin“ und „Quergeschnitten“ (Kaiser-Wilhelm-Museum) teilgenommen hat, jetzt in der Galerie Meta Weber.
Lewes Interesse für Botanik bildet nur die Grundlage für ihre Malerei. In Skizzenbüchern sammelt sie entsprechende Anregungen, vor allem florale Elemente. Mit Tusche malt sie auf die unbehandelte Leinwand, vergrößert und abstrahiert dabei einzelne Motive, so dass am Ende etwas ganz Neues entsteht. Dabei bildet die Leinwand nur eine äußerliche Grenze, denn die Strukturen und Flächen wachsen an verschiedenen Stellen scheinbar über den Bildrand hinaus. Wachstum und die damit verbundene Veränderung sind der Botanik wesensverwandt, doch Lewes Malerei ist vor allem Ausdruck einer freien, nicht zweckgebundenen Malerei.
Als solche lässt sie auch dem Betrachter höchst mögliche Freiheiten zu. Während man sich im Verlauf so mancher linearen Struktur verlieren kann, das ein oder andere pflanzliche Element als Fixpunkt wahrnimmt, zieht auch die auf wenige Töne begrenzte Farbpalette die Blicke auf sich. Ein kräftiges Sepia, ein wenig Schwarz und Rot, sowie einige helle Töne fügen sich zu einer bei aller Reduktion ausdrucksstarken Palette zusammen.
Neben den Bildern sind auch einige Papierobjekte zu sehen, bei denen sie bis auf eine Ausnahme ganz auf Farbe verzichtet. „Grausame Schönheit“ heißt dieses filigrane Objekt aus Papierbändern, das, leuchtend rot gefärbt, in einem weißen Kasten hinter Glas präsentiert wird. Auch hier drängt sich der Gedanke an Pflanzliches auf, die rote Farbe sorgt allerdings für einen Verfremdungseffekt.
Auch wenn Lewe keine direkten Landschaftsvorbilder hat, sind die jetzt vorherrschenden Brauntöne auf ein konkretes Reiseerlebnis zurückzuführen. Im vergangenen Jahr hat sie einige Wochen in Uganda verbracht, um ihre Tochter zu besuchen. Nicht in einer vordergründigen Exotik sondern eher unterschwellig, in einem tief empfundenen Gespür für das Wesen einer Landschaft spiegelt sich das in Lewes Bildern eindrucksvoll wider.