Musik Brahms-Requiem in Friedenskirche
Krefeld · Mehr als 150 Musiker führen alle sieben Sätze des Werks auf – ergänzt um ein Stücke von der Uraufführung 1868.
„Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms gehört zu den herausragenden Werken der romantischen Chorsinfonik. Am Sonntag, 17. November, ist es in der Krefelder Friedenskirche zu hören, präsentiert vom Willicher MusikProjekt-Chor, der Emmaus-Kantorei Willich und der Camerata Louis Spohr aus Düsseldorf, unter der Leitung von Kreiskantor Klaus-Peter Pfeifer.
Es ist bereits das vierte Mal, dass solch eine Aufführung nicht nur in Willich, sondern auch in Krefeld zu erleben ist. „Der Platzbedarf war da“, sagt Pfeifer. „Und es ist ja auch schön, wenn ein Chor ein ganzes Jahr lang probt, das Ganze gleich zweimal zu machen.“
Rund 100 Sänger des Projektchores lassen ihre Stimmen erklingen, hinzu kommen 50 Orchester-Mitglieder – sowie Sopranistin Katharina Leyhe, Dmitri Vargin (Bariton) und Esther Borghorst (Alt), zudem Harfenistin Giedre Siaulyte, die bei dem Requiem auch als Solistin zu hören sein wird. Sie wird auch im Vorprogramm im „Abendlied“ von Robert Schumann spielen.
Zur Einstimmung gibt es
Stücke mit Christusbezug
Denn vor den kompletten sieben Sätzen des „Requiems“ sind eine halbe Stunde lang Stücke zu hören, die Brahms auch bei der Uraufführung am Karfreitag des Jahres 1868 in sein Konzert einfügte. „Den fünften Satz gab es damals noch gar nicht. Und weil im Deutschen Requiem der Christusbezug fehlt, hat Brahms aufgrund des Karfreitags Stücke zusammengestellt, die auf Christus verweisen“, sagt Pfeifer.
Früher sei man an solche Dinge viel lockerer herangegangen, so der Kantor. Da seien Stücke bei Konzerten sehr freimütig zusammengestellt worden, und man habe sich sehr daran orientiert, „was die Leute so mochten“, so Pfeifer. Heute kämen die Aufführungen teilweise etwas puristischer und trockener daher.
In der Friedenskirche werden Stücke wie das „Halleluja“ von Händel und die „Erbarme-dich-Arie“ von Bach sowie das erwähnte „Abendlied“ vor der Pause zu hören sein. „Das „Requiem gibt es dann an einem Stück“, sagt Pfeifer. Auf eine Sache will er dabei besonders achten: „Bei der Uraufführung hat der Paukist im zweiten Satz so laut gepaukt, dass die Menschen die Musik gar nicht mehr verstanden haben“, sagt er schmunzelnd. „Ich werde darum unseren Paukisten darum bitten, nur ganz dezent zu spielen.“