Der Frieden in Kopf, Bild und Film
Auf unterschiedliche Art und Weise beschäftigt sich die Künstlerin Nicole Peters mit dem Thema und stellt bis Ende Oktober in der Pförtnerloge aus.
Krefeld. Die Nachrichten zeigen Kriegsbilder, die kaum auszuhalten sind. Die Menschen flüchten. „Die Narzissten dieser Welt spielen mit dem Frieden“, sagt Künstlerin Nicole Peters. Sie möchte die Menschen in ihrer Umgebung sensibilisieren, will wissen: „Wenn Du Dir den Frieden vorstellst, welches Bild siehst Du?“ Ihre Ausstellung zum Thema „Imagine Peace III“ ist ab Dienstag, 3. Oktober, in der Reihe „Pförtnerloge“ in der Fabrik Heeder an der Virchowstraße 130 zu sehen.
Peters hat diese Frage schon vielen hundert Menschen gestellt. Auf Karten geschrieben oder auf der Straße im Gespräch erhält sie die Antworten. „Menschen aller Nationen — Hand in Hand“ steht auf einer. „Stilles Ufer am See bei Sonnenuntergang“ wurde auf eine andere geschrieben. „Manche Leute sagen nur einfach ,Friedenstaube’ oder haben keine Zeit zum Gespräch“, berichtet Nicole Peters über die Reaktionen der von ihr angesprochenen Passanten.
Wenn die Künstlerin zwischen Goch, ihrem Wohnort, und Krefeld unterwegs ist, hat sie die Leute gefragt und ihre Antworten mit Kreide in Rechtecke geschrieben und dann fotografiert. Die Bilder sind in der Ausstellung zu sehen. „Sie werden abgetragen von den Tritten der Leute, die darüber gehen, oder vom Regen.“ In einem anderen Fall schrieb sie Antworten in den Strand der Nordsee. Die Wellen trugen die Buchstaben fort. Von dieser Aktion hat die Kreative ein Video gedreht, das in der Ausstellung läuft. Durch das große Fenster der Pförtnerloge an der Virchowstraße können es die Besucher immer verfolgen, aber bei Dämmerung und Dunkelheit besonders gut.
Draußen sind auch einige der beschrifteten Karten zu sehen. „Dann habe ich hier in der Pförtnerloge eine Sandschicht aufgebracht, in die die Besucher bei der Vernissage ihren Gedanken zum Frieden einschreiben können.“ Außerdem wird sie an diesem Abend ein Rechteck mit neuen Antworten auf ihre Frage vor der Tür der Pförtnerloge auf der Virchowstraße installieren.
Kathrin Jentjens, Kulturhistorikerin aus Düsseldorf, übernimmt die Einführung. Sie sagt: „Wenn man gemeinsam kreativ ist und Bilder findet, bleiben sie viel stärker hängen.“
Bei der Eröffnung der Kunstausstellung gibt es eine zweite Performance mit dem Titel „Weg, Way, Swarib“. Das letzte Wort ist armenisch. Marie Therese Richter, Mehdi Hosseini und Noor Mohammadi zeigen mit Performance-Künstler Severin Roth ein Projekt zur Flucht von zwei Männern. Noor Mohammadi antwortet auf die Frage: „Frieden bedeutet für mich Sicherheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Krieg und Konflikte werden beendet. Wissenschaft und Beruf werden immer mehr mit dem Frieden . . .“