Der Künstler hinter dem Handwerker
Ausstellung erinnert an den fast vergessenen Töpfer Uwe Rast.
Krefeld. Es ist ein Haus mit besonderer Atmosphäre. Im 500 Jahre alten Rangeshof an der Inrather Straße befindet sich die Töpferei von Uwe Rast. Bis zu seinem Tod vor zwei Jahren lebte und arbeitete der Künstler dort.
Jetzt hat seine Witwe Antje Rast zum Gedenken an ihren Mann eine Ausstellung eingerichtet, die man noch bis Sonntag besuchen kann. In den urigen Räumen des Bauernhauses, dessen Herzstück ein riesiger Kamin ist, werden die Arbeiten geschmackvoll präsentiert.
Schlichte, zeitlose Formen kennzeichnen die Gefäße, Schalen und Teller, deren Glasuren jedoch besonders ins Auge fallen. „Mein Mann hat sehr viel damit experimentiert“, erzählt Antje Rast. So sind selbst auf kleinen Flächen vielfältige Kompositionen entstanden. Neben gedämpften erdigen Tönen setzt auch ein schönes Rot Akzente. Es sind kunstvolle Oberflächen, die manchmal fast wie Malerei wirken.
Seit 1961 lebte Uwe Rast, der auf Erfurt stammte, mit seiner Frau an der Inrather Straße. Mit viel Liebe renovierte das Ehepaar das alte Haus, schuf einen zauberhaften Garten und gab im ehemaligen Pferdestall Töpferkurse. „Ich habe von meinem Mann unglaublich viel gelernt“, sagt die Witwe. Doch das Haus und die Familie ließen ihr wenig Zeit für eigenes künstlerisches Schaffen.
Anerkennung als Künstler fand ihr Mann dagegen mehrfach. 1979 bekam er den Staatspreis NRW, zwei Jahre später ehrte ihn das Kaiser-Wilhelm-Museum mit einer Ausstellung. Im Katalog interviewte der damalige Museumsvize Julian Heynen den Künstler. In dem Gespräch bezeichnet sich Rast bescheiden als „Handwerkskünstler“, der beide Bereiche vereinen möchte.
Der künstlerische Aspekt lag für ihn im Schaffen ungewöhnlicher Glasuren, denen er den Vorrang gegenüber der Form gab. Wie man noch heute sehen kann, gelingt in Rasts Arbeiten die perfekte Verschmelzung von beiden. Hinter dem Handwerker tritt der Künstler deutlich hervor.