Einer schreibt, der andere malt

Schriftsteller Theo Versteegen und Künstler Klaus Peter Noever haben zusammen ein Buch herausgebracht.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Am Strand liegen und die anderen Leute beobachten, ist im Urlaub ein netter Zeitvertreib. Mehr aus professionellem Interesse hat sich Künstler Klaus Peter Noever damit beschäftigt, das, wie er es spöttisch formuliert, „fulminante Tun auf der Playa“ zu betrachten. Nicht in einer Touristenhochburg auf Mallorca, sondern an der nordwestspanischen Küste hat Noever seine Studien betrieben und rund sechzig Zeichnungen dazu gemacht.

Seit fast sechzig Jahren ist das Fischerdorf in der Provinz Galicien die zweite Heimat des 85-jährigen Künstlers, der dort liebevoll Claudio genannt wird. Immer wieder hat er die Einheimischen porträtiert und sie sind es auch hauptsächlich, die in den Sommermonaten die sonst eher raue Atlantikküste bevölkern. Dann sind auch dort Menschenmassen mit ihren Strandritualen zu finden. „Was sich da alles so abspielt, hat mich einfach interessiert“, sagt Noever mit einem Schmunzeln.

Natürlich hat er auch seiner Fantasie nachgegeben, denn immer wieder lässt er Menschen und Tiere in witzigen Situationen aufeinandertreffen. Zeichenkunst ist da zu sehen, die teilweise satirische Züge annimmt und mit ihrer feinen Ironie immer wieder zum schmunzeln anregt.

Erst kürzlich waren dreißig dieser Blätter im Rahmen einer Ausstellung im Kunst-Spektrum zu sehen. Jetzt ist aus der Sammlung ein kleines Buch entstanden, in dem jede Zeichnung mit einem kurzen Kommentar versehen ist. Es sind gedichtete Miniaturen, die der Krefelder Schriftsteller Theo Versteegen geschrieben hat. Es ist nicht die erste gemeinsame Zusammenarbeit der beiden Künstler, die für den Schreibenden nicht einfach war. „Es war schwierig, einen Ansatz zu finden und einen Faden zu spinnen“ sagt Versteegen dazu. Liest man das Ergebnis, mag man es nicht glauben. Kurz, prägnant und mit einem besonderen Gespür für Noevers Ironie bilden diese Texte eine gelungene Ergänzung zu den Bildern. „Es sollen keine Interpretationen der Bilder sein, jedes steht für sich.“ sagt Versteegen dazu. Doch seine Kommentare geben so manchem Bild noch einen besonderen Akzent.

So steht neben dem letzten Blatt, das zwei optisch nicht ganz so perfekte Strandschönheiten zeigt: „ein letztes entzücken/ von zwei schönen rücken/ mit je einem Po/ das ist es dann so“.