Konzert Ella Endlich – ohne Kompromisse

Krefeld · Ganz nah beim Publikum hat die Sängerin mit ihrem Konzert in der Kulturfabrik ihre neue Solo-Tour gestartet.

Die Sängerin hat in der Kulturfabrik den Auftakt ihrer Deutschlandtour „Endlich Ella Live“ gemacht.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Nachdem Ella Endlich 2018 in der RTL-Show „DSDS“ in der Jury saß, steht sie jetzt wieder selbst auf der Bühne. Die zierliche Sängerin könnte man auf der großen Kufa-Bühne leicht übersehen. Mit ihrer starken Stimme und ausdrucksstarken Gestiken zieht sie an dem Abend aber alle Aufmerksamkeit der rund 300 Konzertbesucher auf sich. Hinter ihr ist eine schwarz-weiße Hintergrundbemalung mit verschlungenen Unendlichzeichen angebracht, diese leuchten auch als große Neonleuchten vor der Bühne. Im bunten Licht der Scheinwerfer tanzt Ella Endlich wie verrückt auf der Bühne und zieht damit ihr Publikum mit, das von der ersten Sekunde an mittanzt und mitsingt. Für den Booker Daniel Christoffel ein Erfolg, „denn die Musik muss die Leute abholen“.

Das Konzert ist ein Ausflug
in die Vergangenheit

Seit September 2018 findet sich ihr neues Album „Im Vertrauen“ in den CD-Regalen. Darunter auch der Song „Geschichten“, in dem Ella Endlich ihre Lebensgeschichte vertont hat. Während ihr ganzer Körper sich den Klängen der Musik hingibt, lässt sie ihre Vergangenheit Revue passieren. Begonnen mit der Geburt „in der Stadt von Goethe und Schiller“ geht es weiter zu ihren Erfolgen: „Mit 15 Teeniestar, ich hieß Junia. Dann kam 2009, ich wurde Märchenfee. Drei Haselnüsse unter dem Funkelschnee.“ Jede Episode ihrer Karriere greift sie auf.

Mit ihr zusammen kann das Publikum noch einmal die größten Momente der Sängerin durchleben. Als ehemaliger Teeniestar, erfolgreiche Musicaldarstellerin, Schlagerstar und Jurorin einer Castingshow hat die 34-Jährige auch viel zu erzählen – schließlich kann sie auf über 20 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken. Sie selbst sagt, dass sie in ihrem Album „die Botschaften auf den Punkt gebracht hat“. „Selbstliebe und Selbstwürdigung“ sind ihre Schlagworte. Doch für Ella Endlich ist es mehr die Anregung, dass jeder auch über sein eigenes Leben nachdenkt.

Seit 2017 hat sich bei der Schlagersängerin viel verändert. Nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund trennte, gab es einen Bruch mit ihrer Plattenfirma. Mit der Gründung ihres eigenen Labels „Unendliche Musik“ wagt sie schließlich den Schritt in die absolute Selbstständigkeit. Für sie wurde es „Zeit, sich neu zu erfinden. Ich stellte fest, dass ich vieles nicht mehr gut fand, wie es war, und ich war nicht mehr bereit, ständig Kompromisse einzugehen.“ Und auch wenn sie eingesteht, dass ihr neuer Weg „keine Heldengeschichte“ ist, so ist sie heute sehr glücklich über diesen Schritt. Mit ihrer eigenen Band, darunter ein langjähriger Freund, begleiten sie Keyboard und E-Gitarre durch ihre Konzerte.

Ihre Musik hat sich verändert
und weiterentwickelt

Uwe Baaske (53) und Michael Gutzeit (47) aus Krefeld haben alle Alben der Sängerin zu Hause. Das Pärchen ist jeden Monat auf Konzerten. „Wir sind Schlagerfans, und bei Ella stimmt einfach die Musik“, so Baaske. Im Vergleich zu ihren Anfängen ist die Musik des Konzertabends in den Schlagerpop einzuordnen. Die Melodien und Texte der Songs wirken oft melancholisch, bewegen sich im Verlauf aber zu beschwingten Sounds und wirken schließlich voller Hoffnung. Während der Bass durch die Halle dröhnt, zeigt Ella Endlich ihren „Spaß daran, Musik zu machen“. Auch andere Konzertbesucher wie Sandra Kirschweg (34) sind von dem Abend begeistert: „Ella kennt man noch von den ersten Alben. Für mich ist dieses Konzert ein Muss.“