Folklorefest: Eine Chronik für Anekdoten aus 40 Jahren
Zum Folklorefest am 25. und 26. August erscheint ein Buch, das Erinnerungen an die vergangenen Feste wecken sollen.
Krefeld. Treue Folklorefest-Besucher werden sich an das denkwürdige Jahr 2005 mit seinen Besonderheiten erinnern: Da gab es beispielsweise die moldawische Oma, die die dicke Basstrommel schlug oder die punkigen Bretonen von Red Cardell, die ihre Autoschlüssel und Instrumente im Wagen ließen. Bevor einschlägig begabte Leute aus dem Publikum Hand anlegten, kamen der ADAC und half. Für alle, die sich nicht genau erinnern oder mehr wissen wollen aus 40 Jahren Festival: Jetzt gibt es eine fingerdicke Jubiläums-Chronik. Die heiß begehrten Sardinen haben es auf das Titelblatt des 140 Seiten starken Werkes geschafft.
Markus Kossack, in der Initiative Folklorefest zuständig fürs Sponsoring und gemeinsam mit Tim Fischer Gestalter des Heftes, erklärt: „Manch einer sagt, er könne bereits am Bahnhof am Duft der kleinen Fische erkennen, dass das Folklore-Fest stattfindet.“ Deshalb hat es das Gericht auch ganz nach vorne geschafft. Innen lässt das „älteste Draußen- und Umsonst-Festival für Folk- und Weltmusik“ — wie die Organisatoren sagen — die 40-jährige Geschichte lebendig werden. „Wir hatten die Idee, die vielen Anekdoten, die die Künstler im Laufe der Zeit in das Gästebuch geschrieben haben, könnten auch Bürger und Sponsoren interessieren“, findet Jordi Preußer, der Vorsitzende der Initiative Folklorefest. „So haben alle etwas Bleibendes in der Hand.“
Eigentlich sollte die Chronik schon zum 35. Geburtstag herausgegeben werden. Jetzt half die Kulturstiftung der Sparkasse. „Wir haben 50 Prozent der Kosten gesponsert“, erklärt Michael Rotthof vom Geldinstitut. „Die Schrift ist auch eine Dokumentation bürgerschaftlichen Engagements.“ In diesem Jubiläumsjahr ist die WZ der Medienpartner. Die Zeitung ließ ihre Leser abstimmen und die haben entschieden. Die Krefelder Band „Mondo Mash Up Soundsystem“ spielt beim 40. Folklorefest. 65 Prozent der Stimmen entfielen auf sie.
Doch auch die Zweitplatzierten namens „Furiosef“ bekommen ihr Forum. Sozusagen am Vorabend, dem 24. August, 19 Uhr, spielen die Jazzer in der Alten Samtweberei im Café Lentz, Lewerenzstraße 106. Der Eintritt kostet fünf Euro.
Ansonsten bietet das Festival an der Alten Kirche wie immer eine große Bandbreite. Preußer: „Bei unserem ,Best of‘ aus den vergangenen Jahren hören die Besucher Folk, experimentelle, traditionelle und Weltmusik. Wir haben auch nichts gegen Hip Hop. Unser Fest wird von rund 12 000 Menschen aus Krefeld, dem Niederrhein und grenznahem Ausland besucht und mit ihnen wollen wir richtig feiern.“
Appetithappen ist sicherlich die Gruppe Sedaa, die am ersten Tag mystischen Sound aus der Mongolei und dem Orient spielt. Für die kulinarischen Genüsse wird der Markt auf dem Nebenplatz eröffnet, wo die Besucher in Ruhe verweilen und an Tischen Platz nehmen können. Dort liegen auch die Sardinen auf dem Grill. Getränke gibt es weiterhin auf dem großen Platz, ebenso wie kleine Snacks.