Glühwein-Cabarett: Reich an Witz und Worten

Rüdiger Höfken lädt vier gute Komiker ins Pappköpp-Theater zum Kabarett mit Glühwein ein.

Krefeld. Zum Jahresende treffen sich Freunde des Wohnzimmertheaters Podio gerne auf einen Glühwein im Pappköpp-Theater. Das beliebte „Glühwein-Cabarett“ findet schon zum elften Mal statt. „Die Premiere am Freitagabend ist ebenso ausverkauft wie die folgenden fünf Veranstaltungen“, berichtet Comedian Rüdiger Höfken stolz. Ehefrau und Schauspielerin Betty Ixkes moderiert im fantasievollen Gewand einer Rentierdame namens Ruth, gewürzt mit schrägen Songs.

Das Erfolgsrezept besteht darin, dass vier Komiker das Programm abwechslungsreich gestalten. Sie überzeugen mit Wort, Gesang oder Magie. Die Rolle des Eisbrechers nimmt Hausherr Rüdiger Höfken auf sich. In einem Reigen bunter Alltagsthemen ulkt er über alles und jedes. Auch die Politik bekommt ihr Fett weg: Während andere Städte wenigstens einen halben Flughafen hätten, blieben Krefeld nur die roten Bänder um Laternen, spielt er auf Sünden in Berlin und auf die heimische Energiesparaktion an.

Auf Höfken folgt die talentierte Dagmar Schönleber. Die Kabarettistin, in Lemgo geboren, lebt in Köln. Mit dem Unterschied zwischen Westfalen und Rheinländern führt sie sich gleich gut ein. Erstere seien reich an Gegend, aber arm an Worten, letztere reich an Worten, aber arm an Inhalt. Die gelernte Diplomsozialarbeiterin überzeugt mit Alltagssatire, ohne Klamauk zu bemühen. Gut auch ihre Singstimme, sei es bei dem romantischen Lied zur Weihnachtszeit oder zum Beziehungsstress, wobei sie sich mit der Gitarre begleitet.

Durch Auftritte in Krefeld schon bekannt ist Magic Udo aus Bad Münstereifel. Schon optisch bietet der Comedian und Zauberer beste Unterhaltung: mit Pagen-Frisur, Sandalen, weißen Socken und Glimmerweste. Kurioser Witz kennzeichnet seine schrille wie schräge Kleinkunst, etwa wenn er von seiner Beziehung zu seiner Mutter oder von seinem Hobby, dem Steinmännchen basteln, berichtet. Lachtränen in die Augen der Besucher treibt er vor allem mit seinen dilettantischen Zauberkunststücken, die nicht so recht gelingen wollen.

Michael Steinke interpretiert perfekt die Rolle des geborenen Muttersöhnchens. Schon sein Cord-Anzug aus „Dackelleder“ ist ein Relikt früherer Zeit. Wie auch seine Beispiele. So bringt er eine 15-jährige Besucherin zum Staunen, wenn er vom Telefonieren mit Geräten an zwei Meter langen Telefonschnüren berichtet oder erklärt, dass Chillen früher Stubenarrest hieß.