Hubert von Goisern: Alpenrocker auf Weltreise
Beim Kufa-Konzert beweist der Alpenrocker Spielfreude.
Krefeld. Als musikalischer Globetrotter war er schon in Tibet, Kanada und auf den Philippinen. Doch zu Hause ist er in Bad Goisern, einer 7000-Seelen-Gemeinde in Oberösterreich: Am Donnerstag war Alpenrocker Hubert von Goisern in der nahezu ausverkauften Kulturfabrik zu Gast.
Seit über zwei Jahrzehnten mischt der Liedermacher erfolgreich Rockmusik mit Elementen traditioneller Volksmusik. Auch wenn man seine Mundarttexte im Rheinland nicht ganz versteht: Hubert von Goisern verständigt sich vor allem mit einer von unbändiger Lebens- und Spielfreude geprägten Musik, die sich abseits bekannter Klischees bewegt.
Das lautmalerische „Üuoö“ war die perfekte Einleitung für ein emotional aufgeladenes Set aus gut 20 Liedern. Der 58-jährige Österreicher bestätigte auf der Bühne seinen Ruf als technisch versierter Multi-Instrumentalist. Bei „Indianer“, das von seiner Sprachakrobatik und der galoppierenden Rhythmik lebt, ließ er Kuhglocken läuten, rockte später zu „Hey Hey“ gekonnt mit der Maultrommel oder groovte wunderbar melodiös mit dem diatonischen Akkordeon. Selbst beim Spiel auf der Lapsteel-Gitarre machte er eine tadellose Figur, erhob den Heimat-Song „Goisern“ zur verträumten Bluesnummer. Dazu jodelt der Weltmusiker hin und wieder beherzt.
Weitere Höhepunkte sind die stürmisch gefeierte Mitsing-Hymne „Weit, weit weg“ und das virtuos vom treibenden Bass gestaltete „Leben“. Das Publikum in der Kufa spendet von Goisern und seiner dreiköpfigen Band frenetischen Applaus. Eine zünftige Gaudi mit viel guter Laune. jek