Klais-Orgel zieht Musiker an
Für das Instrument gibt es Anfragen aus aller Welt. Nun startet die Gemeinde eine Reihe.
Krefeld. Die Idee zum ersten Internationalen Orgelzyklus in St. Dionysius stammt quasi von Organisten aus aller Welt. Die melden sich regelmäßig hier in Krefeld, weil sie im Internet auf die Klais-Orgel gestoßen sind. „Fast wöchentlich kommen Anfragen: Können wir einmal auf dieser Orgel spielen?“, erzählt Regionalkantor Andreas Cavelius, musikalischer Hausherr in der Dionysiuskirche. „Und so haben sich die Organisten dieser Reihe quasi alle selbst angefragt“.
Die Musiker, die es nach Krefeld zur Klais-Orgel zieht, kommen aus verschiedenen Ländern. Daraus hat Cavelius eine Vorgabe für diese Konzertreihe gemacht: Jeder Organist trägt auch Werke seiner Heimat vor.
Im Januar wird der Stiftkapellmeister aus dem österreichischen St. Florian zu Gast sein. Anfang Februar sorgt Prof. Alexander Fiseisky aus Moskau für russische Klänge, während Frantisek Vanicek Ende Februar Tschechisches erklingen lässt. Im April und Mai stehen die Konzerte deutscher Komponisten an. Professor Michael Hoppe, Kirchenmusikreferent im Bistum Aachen, und Cavelius selbst werden die Konzerte bestreiten. Den Abschluss wird Ende Juni die junge kanadische Organistin Isabelle Demers mit Orgelmusik aus der Neuen Welt gestalten.
Ein anderer Schwerpunkt im Jahr 2012 ist wie gehabt die Orgelmusik zur Marktzeit. Sie zieht schon seit 2007 ihre Zuhörer in die Dionysiuskirche. „Anfangs dachte ich, wenn zehn bis 15 Leute kommen, wäre es schon klasse. Und jetzt sind es manchmal fast 100 Zuhörer!“ Der Kantor der Stadtkirche ist begeistert über die Resonanz, die die halbstündigen Orgelkonzerte am jeweils ersten Samstag im Monat erfahren.
In dieser Reihe werden im ersten Halbjahr 2012 sechs Konzerte stattfinden, die Cavelius unter ein Motto gestellt hat: Es wird eine musikalische Reise durch die Orgelmusik verschiedener Länder werden. Im März beginnt die Reise in Frankreich, im Mai steht Deutschland mit Bach und Karg-Elert auf dem Programm. Anfang Juni geht es gen Süden, nach Spanien und Portugal. Eine italienische Matinee bietet Cavelius Anfang Juli mit Werken von Frescobaldi, Gabrieli und Bossi.
Die ersten beiden Kurz-Konzerte 2012 passen noch nicht zur musikalischen Europatour. Am vergangenen Samstag schwelgte der Organist in weihnachtlichen Fantasien, vor Rosenmontag bietet er „Die heitere Orgel“ als Motto. Die fröhlichen Klänge stammen aus der Feder von Couprin, Reger und Braun.