Kolumne: Niederrheinische Sinfoniker

Nein, das Saxofon wurde nicht in Amerika und nur für den Jazz erfunden, sondern zunächst für die klassische Musik in Belgien. Erstaunlicherweise muss Asya Fateyeva immer wieder für „ihr“ Instrument auf dem klassischen Podium Aufklärungsarbeit leisten.

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Die junge „Echo“-Preisträgerin hat die Gabe, aus dem manchmal derb und knorrig klingenden Instrument auch eine breite Palette feiner Farben hervorzuzaubern und ist damit eine meisterhafte Anwältin dieses Instrumentes geworden. Dadurch, dass die Erfindung erst Mitte des 19. Jahrhunderts patentiert wurde, gibt es zugegebenermaßen weniger Repertoire für dieses Instrument.

Dennoch finden sich kleine Juwelen, wie das „Tableaux de Provence“ der französischen Komponistin Paule Maurice oder das „Concertino da camera“ von Jaques Ibert. Auch Richard Strauss hat das Sujet für sein Orchesterwerk „Der Bürger als Edelmann“ bei den Franzosen gefunden. Molières Komödie bietet dem Komponisten allerlei Möglichkeiten, seinen Humor und Geistreichtum für dieses musikalische Abenteuer einzusetzen.

Als Eröffnungsstück des 3. Sinfoniekonzerts der Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung unseres 1. Kapellmeisters Diego Martin-Etxebarria erklingt Joseph Haydns Sinfonie Nr. 83 „La Poule“, die vom Komponisten als Auftragswerk für die Konzerte in Paris erschaffen wurde. Den Beinamen „Die Henne“ hat die Sinfonie wohl den spitzzüngigen Musikern zu verdanken, denen das zweite Thema im ersten Satz irgendwie bekannt vorkam: „Bock-bock-bock, bock-bock-booock . . .“. Etwas von der ländlichen Idylle kann sowohl dem Bürger als auch dem Edelmann doch nur guttun.

“ Das 3. Sinfoniekonzert beginnt am Dienstag, 5., und Freitag, 8. Dezember, um 20 Uhr im Seidenweberhaus. Konzertkarten sind erhältlich an der Theaterkasse am Theaterplatz, Tel. 02151/805125, im Internet sowie am Konzerttag an der Abendkasse.