Fotografie in Krefeld Katja Hausmanns hat Menschen in eine Zitrone beißen lassen

Kultur · Die Krefelder Fotografin porträtierte den Widerstandswillen der Kreativ- und Eventwirtschaft in der Pandemie mit einem besonderen Projekt. Dabei spielt eine Zitrone eine tragende Rolle.

Katja Hausmanns in ihrer Ausstellung „Sauer/Lustig“ im Südbahnhof.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Krefelder Fotografin Katja Hausmanns hat Menschen in die Zitrone beißen lassen. Menschen aus der Kreativwirtschaft, wie sie sagt. Aber auch aus der Gastro- und Eventszene. Es gibt viele Namen für die Vielfalt an Akteuren, die in der Corona-Pandemie besonders unter den Folgen von Lockdowns und Co. leiden mussten. Aus dem sauren Biss sind in den Fotos ganz famose Porträts entstanden. Ein Symbol dafür, dass sie alle sich nicht haben „unterkriegen lassen“ in der schweren pandemischen Zeit. Und auch an sich eine reizvolle Idee. Vom ästhetischen Standpunkt aus begegnet der Betrachter der Fotografien eigentlich in mehrfacher Hinsicht einem ganz „natürlichen“ Blick auf die Porträtierten. Denn in das Saure beißen evoziert eine unmittelbare, fast reflexartige mimische Reaktion. Eine Pose, die keine Pose ist. Ehrlich und dennoch verspielt. Humorvoll und bitter zugleich.

Projekt wurde gefördert mit dem Stipendienprogramm „Auf geht’s“

„Die Pandemie hat die Kreativwirtschaft schwer getroffen. Musiker, Schauspieler, Gastro und Event: All jene, die Spaß in unseren Alltag bringen, hatten plötzlich selbst nichts mehr zu lachen – allzu oft blieb kaum genug zum Leben“, beschreibt Hausmanns. Dennoch wurde „angepackt, gemacht, getan, um mit Lust etwas Lustigkeit in die Corona-Tristesse zu bringen“, führt die Fotografin aus.

Mit ihrem Fotoprojekt „Sauer/Lustig“ porträtierte Hausmanns den Überlebenswillen einer ganzen – ja mehrerer – Branchen. Unter dem Motto: „In die saure Zitrone beißen und weitermachen – gegen alle Widerstände.“ Ziel des Projekts, das aktuell leider nur für wenige Tage im Südbahnhof ausgestellt wurde, einen „leichten“, aber indes „niemals leichtfertigen“ Blick auf die Protagonisten der Krefelder Kulturszene zu werfen. „Oft sind es Einzelkämpfer, die erst während der Pandemie die Kraft der Kreativwirtschaft entdeckt haben und die ihre gemeinsame Stärke von nun an besser nutzen wollen“, beschreibt Hausmanns.

Mit dabei sind Gastronomen, Schauspieler, Bühnenmaler und Fotografen ebenso wie Musiker, Tänzer oder Eventmanager. Darunter Jan Aretz vom „Blauen Engel“, Pille Peerlings von der „Kulturrampe“ und David Kösters vom Theater Krefeld/Mönchengladbach sowie Jarek Masztalerz von TUBUKU oder Markus Kossack, Mitbegründer der „Provinzgiganten“.

Das Projekt wurde gefördert mit dem Stipendienprogramm „Auf geht’s“ für freischaffende Künstlerinnen und Künstler des Kulturministeriums NRW. Laki