Konzerte in Krefeld Orgelsommer im Orgeljahr 2021
Das ist für den Krefelder Orgelsommer ab August geplant. Kantor und Organist Heinz-Peter Kortmann hat ein schönes Programm mit insgesamt sechs Konzerten in drei Kirchen zusammengestellt.
Die Orgel, die gerne und durchaus zurecht die Königin der Instrumente genannt wird, ist 2021 Instrument des Jahres. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass trotz der Pandemie der Krefelder Orgelsommer 2021 unter weitestgehend – oder wie die Macher schreiben „fast“ – gewohnten Bedingungen stattfinden kann. Die vorsichtige Orientierung an Hygienevorschriften indes fordert einen Tribut bei dem sonst satten Programm, leider könne, so Organisator, Kantor und Organist Heinz-Peter Kortmann, keine Veranstaltung in Maria-Waldrast angeboten werden, doch man sei wieder mit einem Konzert in der Krefelder Friedenskirche zu Gast.
Dieses Jahr gibt es auch
ein „Wunschkonzert“
Es finden also ab dem 8. August drei Konzerte an der großen Metzler-Orgel in St. Cyriakus statt, bevor die Reihe mit der traditionellen „Last Night“ in St. Josef zu Ende geht. Zudem plant Kortmann für dieses Jahr auch ein Bonuskonzert, das ein „Wunschkonzert“ sein wird am deutschen Orgeltag.
Folgendes Programm bietet der neunte Krefelder Orgelsommer zwischen dem 8. August und 12. September, organisiert von den Gemeinden St. Cyriakus, Hl. Dreifaltigkeit und Friedenskirche sowie der Förderverein für Kirchenmusik an St. Josef und Maria-Waldrast:
Bei dem Eröffnungskonzert am 8. August, 18 Uhr, in St. Cyriakus (Konventstraße in Hüls), gastiert der Schweizer Organist Jean Christophe Geiser an der in der Schweiz erbauten Metzler-Orgel. Auf seinem Programm stehen neben dem Präludium und Fuge e-Moll, BWV 548 von Bach, Werke von Ropartz, Lefébure-Wely und Louis Vierne. Als Abschluss des Konzertes wird der Kathedral-Organist aus Lausanne mit dem Carillon de Westminster von Vierne einen Welthit der Orgelliteratur interpretieren. Romantische, mit einem hauch „spät“ vor dem „romantisch“, aber ganz und gar französische Orgelmusik, wie sie nur sein kann.
Das zweite Konzert am 15. August, Friedenskirche Krefeld (Luisenplatz 1, Stadtmitte), 18 Uhr, bleibt auch in französischen Gefilden, aber mehr in Bezug zum Interpreten, als zum Programm. Der Titulaire der großen Pariser Kirche Saint-Germain-des-Prés, Jean Paul Serra, beschäftigt sich vornehmlich mit alter Musik und ist auch künstlerischer Leiter des Festivals für Alte Musik „Asse Arcadie“. Er spielt an der Rieger-Orgel der Friedenskirche Sonaten vom Bachsohn Carl Philipp Emanuel Bach, Werke von Georg Muffat und Teile aus der so überirdischen „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach. Hier wird mehr innerlicher Purismus gefordert sein, als der leuchtend-warm-goldene Klangzauber französischer Orgeltradition.
Am 22. August, wieder in Cyriakus um 18 Uhr, spielt Michael Hoppe. Der Aachener Domorganist und Kirchenmusikreferent des Bistums wird in seinem Konzert zunächst die Partita „Sei gegrüßet, Jesu gütig“ von Bach und das Präludium und Fuge in Es-Dur von Saint Saëns spielen. Mit der 3. Symphonie von Louis Vierne interpretiert er eine große fünfsätzige Symphonie, die ganz in der Tradition der Orgelsymphonik stehend, alle klanglichen Raffinessen der Metzler-Orgel ausloten wird.
Das Konzert am 29. August in Cyriakus, 18 Uhr, ist das vierte des Orgelsommers und erwartet die Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm mit Werken von Buxtehude bis – erneut – Vierne, von Bachs Präludium und Fuge in f-Moll, BWV 534 bis Mulets bekanntestes Werk „Tu es Petra“. Der aus Wales stammende Konzertorganist Gethin Davies-Jones, der in Dänemark lebt und arbeitet, hat aber auch englische Orgelmusik von Dyson und Stanford im Gepäck. Spannend.
Schließlich heißt es am 5. September „Last Night“. In Anlehnung an die „Last Night of the Proms“, dem Abschlusskonzert der sommerlichen Konzertreihe in der Londoner Royal Albert Hall, gibt es beim Krefelder Orgelsommer auch die Tradition der „Last Night des Krefelder Orgelsommers“. Ab 18 Uhr in St. Josef (Ecke Süd-/Rossstraße, Stadtmitte) ist auch der Crescendo Chor Krefeld mit dabei. Jener plant „nach den momentanen Möglichkeiten der Probenarbeit“ einige Motetten von Mendelssohn Bartholdy, Lauridsen und Rutter zu Gehör zu bringen. Ebenso erklingt auch die Stockmann-Orgel in der Josefskirche. Etwa mit Auszügen aus der Orgel-Symphonie von Lazare Auguste Maquaire. Besonderer Gast der „Last Night“ ist in diesem Jahr der aus Krefeld stammende Bariton Justus Seeger, der in Leipzig an der Musikalischen Komödie engagiert ist. In der zweiten Konzerthälfte erklingen auch wieder die sogenannten „Proms“ wie „Rule Britannia“ oder „Pomp and Circumstances“, heißt es in der Ankündigung, die den Orgelsommer fröhlich ausklingen lassen sollen.
Doch damit ist in diesem Jahr eben nicht Schluss. Am 12. September ab 18 Uhr in St. Cyriakus gibt es das Bonuskonzert mit Heinz-Peter Kortmann. Es wird ein „Wunschkonzert“, das heißt: In diesem Konzert darf das Publikum das Programm selber bestimmen. „So soll es auch in diesem Bonuskonzert am Deutschen Orgeltag sein, der in diesem Jahr, dem Jahr der Orgel, besonders gefeiert werden soll. In den Konzerten des Orgelsommers liegen ‚Wunschzettel‘ aus, auf denen Sie ihre Lieblingsstücke auswählen können“, ist in der Ankündigung zu lesen. Aus den meistgewünschten Orgelwerken wird Heinz Peter Kortmann ein Programm zusammenstellen. An diesem Tag ist die Kollekte im Anschluss für die anstehende Reinigung der Metzler-Orgel in St. Cyriakus bestimmt. Auch im Internet können Interessierte an der Abstimmung teilnehmen über einen Link. Man darf gespannt sein.
Die Ankündigungen stehen, je nach pandemischer Entwicklung, unter Vorbehalt. Die jeweils geltenden Corona-Regeln werden eingehalten. Und zudem erklärt Hein-Peter Kortmann: „Um eine genaue Übersicht über die Anzahl der Zuhörer zu haben, werden wir zu allen Konzerten kostenfreie Platzkarten ausgeben, die unter den Telefonnummern 02151/565362 oder 02151/3521381 erhältlich sind. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei(willig).“