Landes-Initiative: Beuys-Werke bleiben im Kaiser-Wilhelm Museum
Das Land erlässt der Sammlerin 3,5 Millionen Euro Schenkungssteuer und sorgt so für den Bestand des Beuys-Blocks im Krefelder Museum.
Krefeld. Der sogenannte Beuys-Block im Kaiser-Wilhelm-Museum, ein Komplex aus fünf Werken von Joseph Beuys, bleibt erhalten. Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Zusammenhalt durch eine Initiative retten können.
NRW werde zwei Beuys-Werke erwerben, in dem es der Sammlerin Helga Lauffs im Gegenzug 3,5 Millionen Euro Schenkungssteuer erlasse.
Drei weitere Beuys-Werke will die Sammlerin der Stadt schenken, teilte die Staatskanzlei am Dienstag in Düsseldorf mit.
Alle fünf Werke waren zusammen auf 20 Millionen Euro geschätzt worden.
Lauffs hatte sich entschlossen, ihren Kunstbesitz aus Krefeld abzuziehen, weil sie ihn im renovierungsbedürftigen Museum gefährdet sah.
Wie die Staatskanzlei weiter berichtete, werde das Land dem Kaiser-Wilhelm-Museum die beiden Werke "Anschwebende plastische Ladung vor Isolationsgestell" (1960-1969) und "Fond IV/4" (1970-1974) als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen.
Sammlerin Lauffs schenkte dem Museum die Werke "Barraque DDull Odde" (1961-1967), "Hibernia" (1957-1968) und "Gundfana des Westens - Dschingis Khans Flagge" (1961-1970).
Lauffs ermögliche mit ihrer Schenkung den Verbleib des letzten großen, noch authentisch existierenden Beuys-Raums für Nordrhein-Westfalen, teilte der Kölner Anwalt der Sammlerin, Michael Loschelder, mit.
Lauffs ließ weiter mitteilen: "Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Beuys, wie wichtig ihm die "Barraque DDull Odde", ja der ganze Krefelder Raum war."
Die Werkgruppe, mit der von Beuys fest im Museum in einem Regal geschichtete Materialsammlung "Barraque DDull Odde" als Zentrum, gilt weltweit als eine der wenigen Rauminstallationen des bedeutenden Künstlers, die an ihrem Ursprungsort unverändert erhalten bleibt.
Kunstsammlerin Lauffs (82) hatte im November 2007 angekündigt, die etwa 500 Werke ihrer privaten Sammlung zeitgenössischer Kunst aus dem Krefelder Museum abzuziehen. Das renovierungsbedürftige Haus biete keine konservatorische Sicherheit für die teils bedeutende Kollektion.
Bis auf den Beuys-Komplex soll die seit 1968 zusammengetragenen private Sammlung zeitgenössischer Kunst mit einem Schätzwert von mehr als 76 Millionen Dollar, die etwa 500 Arbeiten umfasst, in den kommenden Monaten vom Auktionshaus Sotheby's versteigert werden.