Oper: Das Ringen um die Identität
Der Krefelder Ralph Goertz kooperiert für sein neues Projekt „Dead End“ mit dem Kaiser-Wilhelm-Museum.
Krefeld. "Für diesen Kontakt habe ich ein Jahr gekämpft" erzählt Ralph Goertz. Und dann ist es ihm auch gelungen, mit Leon de Winter ins Gespräch zu kommen. Der nicht nur in seinem Heimatland, den Niederlanden, sondern auch in Deutschland sehr beliebte Romancier hat für Goertz und seine Kammeroper NRW dann sein erstes Werk für die Bühne verfasst.
"Dead End" heißt die Folge aus sechs Szenen, die Goertz in dem für ihn als Regisseur typischen Darstellungsmix aus Oper, Schauspiel, Video und Kunst inszenieren wird.
Das Kaiser Wilhelm Museum stellt ihm dafür fast alle Räume in der zweiten Etage zur Verfügung.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 stellt die Kammeroper NRW mit "Dead End" ihre nunmehr fünfte Produktion in Folge vor. Das Stück wird sowohl bei mehreren Aufführungen live zu erleben sein, als auch in Form einer Ausstellung - dies eine weitere Besonderheit der neuen Produktion. Die Musik wird Xaver Poncette komponieren.
Die Oper erzählt fragmentarisch die Geschichte von Thomas. Er wächst bei seiner Mutter auf, die ihn in dem Glauben lässt, sein Vater, ein Fischer, sei ertrunken. Doch das ist eine Lüge.
Eines Tages steht der Vater vor Thomas und will ihn in eine neue kulturelle Identität hineinzwingen. Das löst eine schwere Identitätskrise bei Thomas aus.
Der vom Theater Bonn bekannte Schauspieler Bernd Braun wird mitwirken, Heiner Take, vor längerer Zeit auch am hiesigen Gemeinschaftstheater engagiert, wird im Video zu sehen sein. Als Sänger ist der Tenor James McLean beteiligt.
Das Kammerorchester, das bei der Live-Aufführung aufspielt, wird neun Köpfe zählen. Die maximal 70 Zuschauer der Live-Performance erwartet nicht nur wegen der Vielfalt der Darstellungsformen ein etwas anderes Theatererlebnis. Die Aktion wird auf mehrere Räume verteilt, die Zuschauer müssen ihr folgen und haben die Chance, mitten im Geschehen zu sein.
Die Premiere von "Dead End" ist am 28. August im Kaiser Wilhelm Museum. Weitere Aufführungen: 30., 31. August, dann noch einmal Ende September. Die Ausstellung zum Stück dauert vom 29. August bis zum 5.Oktober.