Juwel der frühen Jahre
Architekt Markus Wrede sanierte ein Wohnhaus von Pfau.
Krefeld. Den meisten Krefeldern dürfte dieses Juwel völlig unbekannt sein. Wer kommt schon durch die Moylandstraße in Lindental und erblickt dieses weiße Haus, halb noch vom Grün verborgen? Der Krefelder Verein für Denkmalschutz macht uns auf dieses Architektur-Schmuckstück mit der Verleihung des Denkmalpreises aufmerksam.
Der Architekt Markus Wrede hatte es mit seiner Frau Lisa vor zwei Jahren erworben und über einen Zeitraum von rund einem Jahr saniert und restauriert. Wrede zur WZ: "Allerdings sind wir immer noch nicht ganz fertig damit." Man hört in seinen Worten durch, wie sehr ihm diese Arbeit Freude bereitet hat.
Wer nun den Blick für das Besondere dieses Hauses geschärft hat, erblickt dann auch die Einmaligkeit: Ein einfaches kubisches Bauwerk mit wunderbar in die Fassade geschnittenen Fensteröffnungen. Fast reines Bauhaus. Der bekannte Architekt Bernhard Pfau (1902-1989) errichtete es im Jahre 1949 für die Krefelder Fabrikantenfamilie Vogelsang. Ein vergleichsweise bescheidenes Heim mit vielen kleinen Zimmern und einem großen Wohnraum mit Wintergarten.
Reinhard Feinendegen als Vertreter der Vereins, der den Preis seit Jahren auslobt, ist, obwohl selbst kein Fachmann, von den Zuschnitten des Hauses begeistert. "Das muss damals ein Paukenschlag gewesen sein, als die Leute das Haus entstehen sahen." Und Architekt Wrede: "Ein seltenes Beispiel für die Nachkriegsmoderne. Besonders schön war, dass wir noch die originalen Eisenfenster, die Türen, die Terrasse und den Fußboden vorfanden."
Bernhard Pfau hinterließ in Krefeld auch ein größeres Bauwerk, das Gebäude der Hochschule Niederrhein am Frankenring. Auch in Düsseldorf plante und baute Pfau, etwa das Düsseldorfer Schauspielhaus.