Mies-Wochenenden: Haus Lange wird zur Lounge

Die Mies-Wochenenden sollen noch attraktiver werden — mit Genuss und Gemütlichkeit.

Krefeld. Meist sieht man sie verkleidet, geprägt von der Kunst, die sich eingenistet hat. Doch die Häuser Esters und Lange nackt und unverstellt zu bewundern, hat seinen ganz eigenen Reiz. Zweimal geben die Kunstmuseen auch in diesem Jahr Gelegenheit dazu.

Das erste Wochenende „Mehr Mies“ findet vom 10. bis 12. Februar statt. Erstmals steht es unter einem Motto. Um „Frühe Bindungen“ des Meisterarchitekten Ludwig Mies van der Rohe soll es gehen, der die Villen zwischen 1927 und 1930 entworfen und realisiert hat.

„Die drei Wochenenden im vergangenen Jahr waren große Erfolge“, sagt Sylvia Martin, stellvertretende Leiterin der Kunstmuseen. 1200 Besucher strömten in und durch die Häuser — Mies zieht, auch Gäste von außerhalb.

Nun sollen die Wochenenden noch attraktiver werden. Neben Führungen und Vorträgen sowie der beliebten Präsentation der historischen Hebefenster gibt es diesmal am Samstagabend eine „Mies-Lounge“. Es spielt das Saxofon-Quartett der Musikschule, und Dominik Grzeschik, Küchenchef der „Ess-Klasse“, verspricht dazu „schönes Essen aus regionalen Zutaten“.

Für Sonntag haben die Kunstmuseen die Schauspielerin Paula Emmrich verpflichtet: Sie liest Episoden aus dem bewegten Leben von Georgia van der Rohe, Tänzerin, Schauspielerin, Regisseurin und Mies’ Tochter. Auch ihr Dokumentarfilm über den eigenen Vater wird gezeigt.

Damit vor lauter Kunstgenuss der wissenschaftliche Anspruch nicht verloren geht, wurden zwei hochkarätige Referenten eingeladen: Birgit Schulte vom Hagener Karl-Osthaus-Museum referiert am Freitag über Osthaus, Mies und Lilly Reich. Die kongeniale Partnerin des Architekten steht auch am Samstag im Fokus eines Vortrags von Magdalena Droste von der Universität Cottbus.