Monster Magnet in der Kufa: Mystische Urgewalt des Stoner Rocks
Die Rock-Urgesteine überzeugen auch nach 20-jähriger Karriere. Im Mittelpunkt des Konzerts steht das Debütalbum von 1991.
Krefeld. Nur wenige Bands bestätigen im kurzlebigen Musikgeschäft so eindrucksvoll Stereotype wie „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ oder hinterlassen mit Albumtiteln wie „Powertrip“ oder „Dopes to Infinity“ eine solch nachhaltige Wirkung wie Monster Magnet. Die Rockband aus New Jersey (USA) hat sich in ihrer inzwischen 20 Jahre währenden Karriere mit ihrem sogenannten Stoner Rock, der den Drogenrausch im Namen trägt, zu einer unverwechselbaren Marke irgendwo zwischen Heavy Metal, Punk und Grunge entwickelt.
Zum Konzert am Donnerstag strömten gleich über 800 Fans in die Kulturfabrik, um Monster Magnet auf ihrer „Spine of God-Tour“ live zu erleben. Im Mittelpunkt des rund zweistündigen Auftritts stand dabei jenes Debütalbum von 1991, das das Quintett in voller Länge präsentierte. Beginnend mit dem Song „Pill Shovel“ lieferten die US-Rocker ein mitreißendes, energiegeladenes Set ihres druckvollen Spacerocks mit brachialen Gitarrenriffs, scheppernden Drums und ausreichenden Wah-Wah-Effekten.
Inmitten dieses höllisch lauten Klanggebildes erhob Sänger Dave Wyndorf (56) seine bös-kraftvolle Stimme und sang von der exzessiven Vergangenheit über Drogen, Sex, Ufos und grollende Gottheiten. Wie eine mystische Urgewalt versetzten Monster Magnet die Zuhörer in Ekstase. Nur das akustisch begleitete „Zodiac Lung“ bildete einen kurzen Ruhepol im hektischen Treiben, ehe mit Titelstück „Spine of God“ der psychedelische Trip aus wuchtigen Gitarrenakkorden und treibenden Rhythmen fortgesetzt wurde.
Nach dem aus neun Stücken bestehenden Album-Set gab es noch eine halbstündige Zugabe, die nicht nur bei Nostalgikern für freudige Erregung sorgte. Songs wie „Lord 13“ und zum Abschluss „Freak Shop USA“ brachten den annähernd restlos gefüllten Saal zum Kochen — es herrschte eine bisweilen ausgelassene Stimmung, die jedes Rockerherz erweichte. Da störte es auch kaum einen, dass der Hit „Space Lord“ nicht zum Höhepunkt gespielt wurde. Fazit: Monster Magnet beweisen einmal mehr, dass selbst alte, fast in Vergessenheit geratene Songs nicht an Qualität verlieren. Ein neues Album soll für 2013 geplant sein. jek