Krefelder Ensemble & Niederrheinische Sinfoniker Opernfestival in Estland: Ein Betriebsausflug nach Saaremaa
An fünf Abenden treten das Krefelder Ensemble des Musiktheaters und die Niederrheinischen Sinfoniker beim Opernfestival auf.
Krefeld. Saaremaa ist eine Insel in Estland. Vielen Musikliebhabern ist die Insel nicht nur wegen ihrer Natur bekannt, sondern auch wegen ihres jährlich stattfindenden Opernfestivals. Seit zehn Jahren wird dieses Festival dort veranstaltet. Im Jubiläumsjahr sind das Musiktheaterensemble und die Niederrheinischen Sinfoniker eingeladen. „Bereits in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass unser Theater auch überregionales Interesse weckt“, sagt Generalintendant Michael Grosse erfreut.
Im vorigen Jahr wurde das Schauspielensemble mit dem Stück „Kein schöner Land“ sowohl nach Zypern als auch nach Tel Aviv eingeladen. In diesem Jahr kommen also das Musiktheaterensemble und die Niederrheinischen Sinfoniker in den Genuss einer Gastspielreise.
Generalmusikdirektor Mihkel Kütson freut sich bereits sehr, in seiner Heimat zu spielen: „Die richtig großen Opernhäuser haben dort alle schon gespielt, und es ist uns eine Ehre, auch zu dem Festival eingeladen worden zu sein.“
Das Festival begann als kleine Privatinitiative und ist mittlerweile zu einem richtigen Highlight geworden: „Das Festival ist nicht nur bei den Esten und bei den Finnen sehr bekannt, sondern gehört zu einem der wichtigsten touristischen Höhepunkten der Insel“, stellt Kütson klar. Ein Opernhaus ist auf der Insel zwar nicht vorhanden, aber in jedem Sommer werde „ein neues gebaut“, so Kütson schmunzelnd.
Der Generalmusikdirektor meint damit das riesige Zelt, das in jedem Jahr für das Festival vor der Burg aufgebaut wird und 2000 Plätze bietet. An fünf Abenden werden die Krefelder vom 17. bis zum 22. Juli fünf ihrer Stücke präsentieren.
Damit alles problemlos über die Bühne geht, ist ein großer Aufwand vonnöten: „Wir fahren mit 14 Trucks nach Saaremaa“, erklärt Andreas Wendholz, Operndirektor. „Insgesamt werden 240 Menschen an dem Gastspiel beteiligt sein, es wird also ein großer Betriebsausflug für alle.“
Dieser „Betriebsausflug“ kostet auch etwas, aber Grosse beruhigt: „Wir dürfen Gastspiele machen, wenn es im Wirtschaftsplan vorgesehen ist. Wir halten uns zudem natürlich auch an alle Verträge mit den Gesellschaftern.“
Bevor es Mitte Juli Richtung Estland geht, muss aber noch Vieles vorbereitet werden: „In der nächsten Woche werden wir jedes Stück, das wir vor Ort spielen, einmal stellen, um zu schauen, wie viel Platz wir genau benötigen“, erklärt Wendholz.
Für die Krefelder ist klar, dass sie die Stücke „künstlerisch so darbieten wollen, wie wir sie hier auch präsentieren“, so Grosse. Deshalb war Wendholz mit seinem Team bereits im vorigen Sommer vor Ort, um sich die technischen Begebenheiten anzuschauen.
Für die Esten ist das Festival mittlerweile schon Tradition. Die Krefelder hingegen sind voller Spannung: „Wir sind unglaublich aufgeregt“, gesteht Grosse. „Es wird für die Kollegen des Musiktheaters aber ein bereicherndes Erlebnis sein.“