Kolumne Parfenov präsentiert eine Uraufführung
Beim zweiten Sinfoniekonzert wird es am Dienstag ein besonderes Violinkonzert im Seidenweberhaus geben.
Krefeld. Im Herbst, wenn der Wind in den Baumkronen bläst und das nasse Wetter die Menschen wieder in die warme Stuben zwingt, beginnt die Zeit, in der man in früheren Zeiten gerne Märchen erzählte. Im zweiten Sinfoniekonzert möchten die Niederrheinischen Sinfoniker und ich mit Antonin Dvoráks sinfonischer Dichtung „Die Waldtaube“ an diese wunderbare Tradition erinnern.
Der böhmische Komponist ist ein Meister inniger Melodien und farbenreicher Orchestrierung, was seinen romantisch düster-geheimnisvollen musikalischen Erzählungen besonderen Reiz verleiht. André Parfenov, Komponist, dessen Musik für den beliebten Ballettabend „Verlorene Kinder“ am Theater Krefeld und Mönchengladbach für Begeisterung gesorgt hat und der aktuell das Publikum mit seiner Chagall-Phantasie im Ballettabend „Tangonacht plus. . .“ bezaubert, legte seinem neuen Violinkonzert kein direktes Programm zu Grunde. Dennoch wird man beim Hören dieses Werkes ganz sicher von seiner Erzählweise fasziniert.
Die Wurzeln seiner Kompositionen liegen teilweise im Jazz, dessen pulsierender Rhythmus einen wichtigen Bestandteil seiner Musik ausmacht. Gerne bedient sich André Parfenov aber auch klassischer Formen wie Passacaglia oder Sonatenform.
Den anspruchsvollen Solopart der Uraufführung spielt Philipp Wenger, der unseren Konzertbesuchern als der erste Konzertmeister der Niederrheinischen Sinfoniker bestens bekannt ist.
Robert Schumanns zweite Sinfonie ist wie ein kleiner Schatz, den es hinter der berühmten „Rheinischen“ und der „Frühlingssinfonie“ unbedingt zu entdecken gilt: Nach zweijährigen schweren gesundheitlichen Problemen und einer ebenso langen Schaffenskrise hatte der 36-jährige Tonschöpfer wieder Kraft zum Komponieren gefunden und scheint durch das intensive Studium seiner Vorbilder Bach und Beethoven gereift. Auch ein persönliches Geschenk an seine junge Frau Clara finden wir im vierten Satz: „Nimm sie hin denn, diese Lieder“ — ein Zitat aus Beethovens Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ — soll ihr versichern, er hat „seine Lieder“ wiedergefunden.
Die Konzerte sind am Dienstag, 13. Oktober, 20 Uhr, und am Freitag, 16. Oktober, 20 Uhr, im Seidenweberhaus Krefeld. Vor beiden Konzerten findet ab 19.15 Uhr eine Konzerteinführung mit dem Komponisten André Parfenov statt. Konzertkarten sind erhältlich unter Telefon: 80 51 25 oder: www.theater-kr-mg.de