Figurentheaterfestival Erwachsene lieben Puppen
Die fünf Veranstaltungen beim Figurentheaterfestival war komplett ausverkauft. Mehr Plätze wird es aber auch 2017 nicht geben.
Krefeld. Dass Figurentheater wesentlich mehr als das klassische Kasperletheater sein kann, hat das Festival Budenzauber gezeigt. „Zum einen durch die Themen der Stücke, wie zum Beispiel die Biografie des Komponisten Maurice Ravel, zum anderen durch die theatralischen Mittel, werden auch Erwachsene davon angesprochen“, erklärt Anke Zwering, die das Programm gemeinsam mit Simone Liebetrau vom Kulturbüro aus organisiert.
Die Zahlen geben ihr Recht: Der Budenzauber ist bei den Krefeldern und vielen Niederrheinern gut angekommen, denn das Festival war in seiner diesjährigen Ausgabe zu 100 Prozent ausgelastet. 2013 lag die Auslastung noch bei etwa 60 Prozent. Alle fünf Aufführungen zwischen dem 19. September und dem 10. Oktober waren schon vor Beginn ausverkauft; mancher musste an der Abendkasse vertröstet und ohne Karte wieder weggeschickt werden.
Allerdings wird sich die Nachfrage nicht auf das Platzangebot auswirken: Die beiden Organisatorinnen sagen deutlich, dass das Festival seinen Charakter bewahren wird, denn das Platzangebot ist nicht steigerbar. Mit den Räumlichkeiten im Blauen Haus, in der Fabrik Heeder und im Theater am Marienplatz (Tam) sind schon alle geeigneten Spielstätten einbezogen.
Bei der Spielweise gehören für sie die offene Spielweise, in der Schauspieler und Puppen (Figurentheater) gemeinsam agieren, dazu wie die geschlossene Spielweise einer Guckkastenbühne (Puppentheater). Von der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart kommen ausgebildete und spezialisierte Theaterleute.
Nicht unbedingt leicht ist es für die beiden Organisatorinnen, ein facettenreiches Programm zusammenzustellen. Bei ihrer Auswahl berücksichtigen sie verschiedene Genres; es sollen poetische, aber auch humoristische wie gesellschaftskritische Stücke dabei sein. Von Empfehlungen aus der Puppenspielerszene erhalten sie manche gute Anregungen, oder auch aus Zufall, so wie beispielsweise den Höhepunkt des diesjährigen Festivals — das „Konzert für eine taube Seele“. Zwering sah es im Fernsehen auf arte. Natürlich bewerben sich auch Ensembles für einen Auftritt in Krefeld. „Wir haben beide einen anderen Geschmack und ergänzen uns prima“, sagt Simone Liebetrau. Ohne Sponsoren lasse sich das Angebot aber nicht realisieren.