Caritas So wird man 100 Jahre: Jeden Tag Kartoffeln
Krefeld. Wenn man die Caritas-Einrichtung im Hansa-Haus betritt, schauen einen seit Neustem verschmitzt wirkende, alte Gesichter entgegen. Gesichter, die gekennzeichnet sind von vielen Erlebnissen.
„100 Jahre Leben“ heißt die Ausstellung des Diözesancaritasverbandes Köln, die nun auch in Krefeld zu sehen ist.
Auf elf Tafeln geben Frauen und Männer, die mindestens 100 Jahre alt sind, Tipps, wie man so alt wird. Josef Hönig etwa ist sicher, dass er nur 100 geworden ist, weil er jeden Tag Kartoffeln ist. Und weil Essen, Trinken und Spaß haben, offenbar Garant für ein langes Leben sind, wird die Ausstellung beim Sommerfest des Altenheims im Hansa-Haus eröffnet. Die älteste Teilnehmerin am Sommerfest ist Ria Scholz.
Die 95-Jährige gönnt sich gerne mal etwas in ihrem Leben und sieht darin auch den Garant für ihr Alter: „Ich habe mich verwöhnen lassen. Auch heute gehe ich alle 14 Tage zum Friseur und kaufe mir immer schöne Blumen.“ Aber trotzdem war sie sich nie zu schade, mit anzupacken. Als Inhaberin einer Gaststätte wusste sie, was arbeiten heißt: „Ich mache auch heute immer noch mein Bett selbst. Die Schwestern sagen dann immer, dass ich sie arbeitslos mache.“
115 Menschen, die älter als 100 Jahre sind, leben in Krefeld, berichtet Delk Bagusat, Geschäftsführer der Krefelder Caritas-Heime: „Von den 115 leben ein Drittel bei uns in den Altenheimen.“ Eine ist Getrud Hopp. Die 100-Jährige lebt im Landhaus Maria Schulz und wurde als einzige Krefelderin in die Kölner Ausstellung mit aufgenommen. Ihr Tipp fürs Altwerden ist, „dass man zufrieden sein muss“.
Gertrud Hopp erinnert sich dabei ganz besonders an den Krieg: „Im Krieg war es hart, aber man muss immer denken: Irgendwie geht es weiter.“
Die Ausstellung „100 Jahre Leben“ im Hansa-Haus kann täglich bis zum 23. Juni zwischen 9 und 17 Uhr besucht werden. Ab dem 25. Juli wird die Ausstellung dann im Caritas-Altenheim in Traar zu sehen sein. Im Anschluss daran in Uerdingen, dann wieder in der Innenstadt.