Theater-Neuzugang: Mit Energie und guter Laune

Schauspieler Jonathan Hutter ist neu im Ensemble. Im April hat er seinen ersten großen Auftritt — als Shakespeares Romeo.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Schon als kleiner Junge hat er gemerkt, wie viel Freude es ihm macht, auf der Bühne zu stehen: Jonathan Hutter tat die ersten Schritte vor ein Publikum in einem Weihnachtsmusical. Das war in Naumburg an der Saale, wo seine Eltern, beide Theologen, nach der Wende eine Gemeinde aufgebaut haben.

Nun steht Jonathan Hutter auf den Bühnen in Krefeld und Mönchengladbach, es ist sein erstes Engagement nach der Schauspielschule in Stuttgart. Seine Lieblingsfächer: Akrobatik und Sprecherziehung. Hutter studierte dort zusammen mit der Hamburgerin Henrike Hahn, die ebenfalls in dieser Spielzeit hier angefangen hat.

In Michael Gruners Inszenierung von „Pension Schöller“ treten sie gemeinsam auf. „Wenn ich mit Henrike auf der Bühne stehe, brauche ich ganz viel Energie“, sagt Hutter. Diese Energie hat er. Und gute Laune, die geradezu ansteckt. Im Gespräch ist er fröhlich, fast übersprudelnd, dann wieder nachdenklich und ernsthaft.

Zu den vielen Facetten Hutters gehört auch seine Religiösität. Er ist tief im christlichen Glauben verwurzelt und nutzt seine Sonntagvormittage für den Gottesdienst. Er wurde 1989 in der Schweiz geboren. Als er sieben war, ging die Familie nach Naumburg. Hutter besuchte ein musisches Gymnasium in Halle, Hauptfach Trompete.

Nach dem Abi absolvierte er ein freiwilliges soziales Jahr in Karlsruhe. Zu seinen Aufgaben gehörte die Anleitung in einem Musicalcamp für Kinder. Das hat ihm gut gefallen: „Mit Kindern zu arbeiten, fordert. Und es schenkt Leichtigkeit“, sagt der junge Mann. Er engagierte sich auch in einem Theater-Jugendclub — das gab den Anstoß für Bewerbung an der Schauspielschule. Dabei hatte er ursprünglich einen anderen Berufswunsch: „Als kleiner Junge wollte ich Clown werden. So kann man jeden Menschen erreichen.“

Hier erreicht er die Theaterbesucher: Er spielte in „Verbrennungen“, hat Rollen in „King Lear“ und „Der Menschenfeind“ übernommen. In „Der Besuch der alten Dame“ in Mönchengladbach hat er im fliegenden Wechsel fünf Figuren zu spielen: „Das bedeutet eine große Aufgabe für Maske und Kostüm“, sagt Jonathan Hutter. Für seine erste große Rolle haben gerade die Proben begonnen: Im April wird er Shakespeares Romeo sein.