Übergang in ein anderes Leben
Die Kölnerin Karin Kahlhofer stellt in der Galerie Meta Weber aus. Zu sehen sind vielseitige Werke unter dem Titel „Transfer“.
Krefeld. Das Boot als uraltes Symbol spielt in den Bildern von Karin Kahlhofer eine wesentliche Rolle. Unter dem Titel "Transfer" zeigt die in Köln lebende Künstlerin ihre Arbeiten derzeit in der Galerie Meta Weber. 20 Bilder und einige Skulpturen sind in der Ausstellung zu sehen, deren Titel die Künstlerin vielseitig interpretiert.
Mit Transfer ist nicht allein der Übergang in eine andere Welt, vom Leben in den Tod gemeint. "Transfer kann auch den Wechsel von der einen in eine andere Lebenssituation bedeuten", sagt sie.
Manche ihrer Bilder beschwören allerdings auch die antike Figur des Charon herauf, der die Menschen auf seinem Boot ins Totenreich bringt. "Fährmann" heißen zwei kleinere Werke, die auf hauchdünnem Japanpapier entstanden sind. Kahlhofer hat viele Jahre zeitweise in Indonesien gelebt und mehrere Monate in Japan verbracht. Nicht nur die Vorliebe für Japanpapier und Tusche weist auf fernöstliche Einflüsse in ihrer Malerei hin. Auch die Landschaft selbst, ein Flussufer, an dem unzählige Boote aufgereiht liegen, hat sie verarbeitet.
Zeigen die älteren Bilder aus den 1990er Jahren noch eine abstraktere Formensprache, so sind die neuen Arbeiten gegenständlicher orientiert. Losgelöst vom Sujet, ist es die Malerei selbst, die genaueres Hinsehen verdient. Aus Pigmenten rührt die Künstlerin ihre Farben selbst an. Sie ermöglichen ihr, eine Vielfalt feinster Nuancen von Farbtönen auf die Leinwand zu zaubern.
Das Bild "Tor" mit seinen wunderbar differenzierten Grünschattierungen ist ein gelungenes Beispiel dafür. Das Tor, das in diesem Bild nur schemenhaft im grünlichen Himmel auftaucht, ist ein weiteres Symbol für einen Transfer.
Unzählige hintereinander aufgereihte Tore mit davorliegenden Booten zeigt das Bild, das auch auf der Einladungskarte zu sehen ist. "Seelenbarken" ist der eindeutige Titel dieses Gemäldes, das wohl einen Transfer mit jenseitiger Ausrichtung meint. Ein bisschen kitschig wirkt das. Stärkeren Eindruck hinterlassen jene Bilder, bei denen die Künstlerin auf diese bedeutungsschwangere Symbolik verzichtet und eine offenere Bildsprache sucht.