Krefeld Warum in Krefeld jeder Tag ein Tag der Architektur ist

Krefeld · Aktion muss dieses Jahr wegen Corona ausfallen. Auch wenn es in Krefeld keine digitalen Alternativangebote gibt, lohnt ein Blick auf die vorgestellten Bauten auch so.

Das Gebäude der Wohnstätte an der Peterstraße Ecke Neue Linner Straße integriert das denkmalgeschützte Fassadensegment der früheren Werkkunstschule.

Foto: Ja/Joachim Grothus

Der Tag der Architektur in Krefeld kann wegen Corona nicht wie gewohnt stattfinden. Eigentlich ist jeden Tag Tag der Architektur, denn Gebäude umgeben uns immer. Jeden Tag bilden sie den Rahmen, in dem unser Leben stattfindet. Seien sie nun gelungen oder eher misslungen.

Dennoch gibt es da eigentlich den besonderen Tag, an dem Architekturfreunde ausgewählte neue Wohnhäuser und Bauwerke, Quartiere, Privatgärten und Parks kennenlernen können. Das Motto des diesjährigen Tages der Architektur, das übrigens ein Jubiläum feiert und in NRW zum 25. Mal veranstaltet wird, lautet: „Ressource Architektur“. Wie der Präsident der Architektenkammer NRW Ernst Uhlig erläutert, wolle man mit dem Motto die „Bedeutung und Qualitäten von Bestandsgebäuden hervorheben“.

Am 20. und 21. Juni wäre es wieder so weit gewesen und unter Federführung der Architekturkammer Nordrhein-Westfalen hätten auch in Krefeld – es sind drei an der Zahl – besondere Gebäude erkundet werden können. Weil sie schöne Beispiele für aktuelle Architektur in der Stadt sind. Mit Führungen. Doch Corona hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und werden in anderen Städten zwar noch digitale Besichtigungsangebote möglich gemacht, fallen die Besichtigungen hier ganz weg. Aber das sollte uns nicht daran hindern, diese drei in das Schlaglicht gerückten besonderen Bauten auf eigene Faust zu erkunden. Vielleicht nicht mit einer Führung und bei dem Privathaus wohl nur von außen – aber immerhin. Tag der Architektur ist eigentlich immer!

Wohnstätte Krefeld (Petersstraße 121) In die Kategorie einer Vermählung von Alt und Neu und einer Umnutzung lässt sich auch die Wohnstätte Krefeld einordnen. Dessen Firmendomizil integriert ein denkmalgeschütztes Fassadensegment der früheren Werkkunstschule. Das von Dieter Blocher und Wolfgang Mairinger (Blocher Partners) gestaltete Projekt im Auftrag der Wohnstätte paart einen lichtdurchfluteten Minimalismus mit den Überresten einer historischen Architektur.

Haus K (Krüllsdyk 93) Der Architekt Berend von Knoop hat sich mit dem Haus K – wohl in Anlehnung an den Anfangsbuchstaben seines Namens – ein eigenes Domizil gebaut. Der Bungalow besteht aus Holz und Beton und möchte bewusst die verwendeten Materialien nicht verstecken. Eine Idee, die eine lange Tradition in der modernen Architektur hat. Zeitgleich ein Spiel mit Räumen und Rhythmen.

Service-Center der Stadtwerke Krefeld (St. Töniser Straße 124). Ein Beispiel für Innenarchitektur in einem Service-Kontext ist das neue Service-Center der SWK. Entworfen von Jens Wendland und Andrea Weitz (Raumkontor Innenarchitektur) setzt das Konzept auf „dynamische Formensprache“, aber auch Klarheit der Materialien, heißt es im Flyer des Tages. Als Highlight werden die interaktiven Projektionen gesehen, die auf die Besucher reagieren.