Windges: Plakate aus 45 Jahren
Ein Stück Krefelder Geschichte ist in der „Galerie am Schwimmbad“ zu sehen: Fast 90 Poster hängen an den Wänden des Beckens.
Krefeld. Seine Plakate erzählen ein Stück Krefelder Geschichte. Vieles, was man in den letzten 45 Jahren an Krefelder Werbung gesehen hat, stammt aus der Hand von Theo Windges. Auch die jetzige Form des Krefelder Stadtwappens und das Logo des Seidenweberhauses hat der heute 71-jährige Künstler und Grafikdesigner entworfen.
Beim Aufräumen seines Ateliers fielen Windges kürzlich die Plakate in die Hände. Zum Wegwerfen zu schade lautete sein Urteil und so entstand die Idee zur Ausstellung. Diese Auswahl seines kreativen Schaffens zeigt der Künstler ab Sonntag, 26. Oktober, in seiner „Galerie im Schwimmbad“.
Fast 90 Plakate hängen an den Wänden des ehemaligen Schwimmbeckens. Als Besucher taucht man nicht ins Wasser, aber tief in die Krefelder Stadtgeschichte ein. Mit Staunen liest man, wer in den siebziger Jahren im Seidenweberhaus aufgetreten ist. Peter Frankenfeld gehört ebenso dazu, wie die Kultband „Bläck Fööss“. Ein vornehmer Schriftzug in Gold benennt die Verleihung des Goldenen Spinnrades an den Modeschöpfer Emanuel Ungaro.
An der Wand gegenüber wirbt Krefeld als „Einkaufstadt mit Charme und Niveau“. Der Blick des Betrachters wird dabei tief in ein Schaufenster gelenkt, wo man zwischen verschiedenen Modepuppen ein einziges Model entdecken kann.
Über die Stadtgrenzen hinaus bedeutend war die Philadelphiade 1983. Als beschwingtes Zusammentreffen zweier Herzluftballons mit amerikanischer und deutscher Flagge hat Windges dieses historische Jubiläum gestaltet.
Andere Plakate zeigen bis heute bestehende Veranstaltungen wie das Bandoneon-Festival. Eine eigene Geschichte erzählen die Sportplakate, die Windges jahrelang für den KEV gemacht hat. Die gezeichneten, muskulösen Beine eines Spielers machen deutlich, mit welcher Liebe zum Detail da gearbeitet wurde.
Ebenfalls zeichnerisch erarbeitet und ganz besonders sind die farbenfrohen Plakate für den Krefelder Zoo. Während hier ausschließlich Tiere zu sehen sind, fällt bei anderen Blättern der hohe Anteil an schriftlichen Informationen auf. Da merkt man als Betrachter, wie sich die Sehgewohnheiten verändert haben. Umso amüsanter und aufschlussreicher ist die Zeitreise, zu der diese Ausstellung einlädt.
Eröffnung am Sonntag, 26. Oktober, 12 Uhr; die Ausstellung kann bis Ende November nach telefonischer Absprache besichtigt werden; Galerie im Schwimmbad, Moerser Straße 43; Telefon: 02151/39 200.