Dantes Weg durch das Inferno

Im Museum Burg Linn werden Illustrationen von Edith Wimmer ausgestellt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Insgesamt 40 Bilder, mit denen Edith Wimmer das Inferno (Hölle) aus Dantes „La Divina Commedia“ (die göttliche Komödie) illustriert hat, werden im oberen und unteren Rittersaal der Burg Linn ausgestellt. Einem Ambiente, das die Wirkung der Bilder noch verstärkt. Die Künstlerin will mit ihren Werken den Schlaf- und Traumzustand Dantes zum Ausdruck bringen. Die fantastischen und an das Groteske grenzenden Gestalten, denen Dante auf seinem Weg durch das Inferno begegnet, haben sie fasziniert. Zudem konnte sie ihre Kenntnisse verwerten, die sie bei ihrer Doktorarbeit zur Motivforschung in der Literaturwissenschaft erworben hatte.

Die Wanderung führt Dante und seinen Führer Vergil durch das Tor zur Hölle und durch die neun Schichten der Hölle, in der sie finsteren Wesen, Furien, monströsen Tierfiguren, Selbstmördern, Verwundeten und Luzifer selbst begegnen. Die dargestellten Strafen sind an Grausamkeit kaum zu überbieten. Dabei hat die Künstlerin Ereignisse und Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts mit verarbeitet, die den Werken einen Bezug zur Gegenwart geben.

Wimmer will „nicht nur Schönes zeichnen, denn die Welt ist nicht nur schön“. Sie will vielmehr darstellen „was man nicht sieht“. Ihre Bilder können zwar als realistisch bezeichnet werden, bleiben aber dennoch im Diffusen, so Wimmer, „um dem Betrachter Raum für seine eigene Vorstellungskraft zu geben“.

Die Bilder sind sehr vielfältig in Größe und Technik (Aquarell, Gouache, Kohle, Pastellkreide, Ausspar- und Sepiatechnik) gemalt. Viele entstanden in der Abklatsch- und Frottagetechnik, die der Künstlerin besonders geeignet erschienen, um das Traumhaft-Unwirkliche der Höllenwesen darzustellen.

Edith Wimmer bezeichnet sich selbst als Autodidaktin in der Malerei, sagt aber dennoch über sich: „Ich sehe mich eher als Künstlerin denn als Wissenschaftlerin.“

Davon können Interessenten sich in der beeindruckenden Ausstellung auf Burg Linn überzeugen.