Wo Bockumer sich treffen
Mit dem Weihnachtskonzert des Sängerbundes ist ein außergewöhnliches Jubiläumsjahr zu Ende gegangen.
Krefeld. Zur lieb gewonnenen Tradition des großen Weihnachtskonzerts kommt diesmal noch der festliche Abschluss eines Jubiläumsjahres: 125 Jahre Sängerbund 1884 Krefeld-Bockum wurde in diesem Jahr ausgiebig gefeiert.
Auch am Sonntag war das Seidenweberhaus sehr gut gefüllt. Auf der winterlich geschmückten Bühne wurde es eng, denn neben dem Gastgeber wirkten das Collegium Musicum (Leitung: Bernd Erich Brinkmann) und der Kempener Propstei-Cäcilien-Chor (Leitung: Theo Dahmen) mit. Als Solisten waren das aus Armenien stammende Ehepaar Satik Tumyan (Mezzosopran) und Hayk Deinyan (Bass) sowie Saxofonist Herbert Holtemeyer dabei.
Stephan Krings, der Hausherr am Dirigentenpult, hatte die große Schar bestens im Griff. Professionell im besten Sinne führte Karl Müller durch das Programm. Er kennt sein Publikum, denn "einmal im Jahr treffen sich hier alle Bockumer".
Die erste Hälfte des Konzerts war der Adventszeit gewidmet. Es erklang unter anderem die Advents-Kantate "Machet die Tore weit" von Wolfgang Lüderitz, in der Sängerbund, Orchester und die beiden Gesangssolisten ihren ersten ganz großen Auftritt hatten. Mit stimmlicher Sicherheit und deutlichen Aussprache, die es leicht machte, Texte zu verfolgen, präsentierten sie ihren Part.
Ein schönes gesprochenes Intermezzo war Manfred Kannens Vortrag im Krefelder Platt über "Dä Pä-eperkocks-Kä-erl". Im zweiten Teil des Programms, in dem es um Weihnachten ging, war es Heinz Neumeyer, der mit der Geschichte eines wild gewordenen Christbaumständers für viel Gelächter sorgte.
Zu den traditionellen Weihnachtsklängen unserer Breiten trug Herbert Holtemeyer mit seinem Sopransaxofon noch Jazziges aus der Neuen Welt bei. Der vermutlich größte Chor Krefelds, alle Akteure auf der Bühne und das Publikum im Saal - zusammen vielleicht 700 Personen - sangen gemeinsam "Oh, du fröhliche". Ein gelungenes Konzert fand so seinen passenden festlichen Abschluss.