Krefelder Hauptbahnhof Hauptbahnhof: Bleibt ein Reisezentrum erhalten?
Krefeld · Während die Firma Transdev Tickets in der Buchhandlung verkaufen will, hat die Bahn laut CDU andere Pläne.
Ein Sprecher des Berliner Unternehmens Transdev hat gegenüber unserer Zeitung bestätigt, dass der Verkauf von Fahrkarten (VRR und Fernverkehr) im Krefelder Hauptbahnhof künftig in der Bahnhofsbuchhandlung erfolgen soll. Man sei sich darüber zu fast 100 Prozent mit dem Betreiber einig. Mit solchen Shop-in-Shop-Lösungen habe man an anderer Stelle gute Erfahrungen gemacht
Die Deutsche Bahn schließt ihr Reisezentrum zum 15. Dezember, da ab diesem Zeitpunkt Transdev den Verkauf von VRR-Tickets übernimmt. Nur mit dem Verkauf von Ferntickets sei das Reisezentrum aber nicht zu finanzieren, argumentiert die Bahn.
Öffentliche Kritik an einem Ticketverkauf in der Buchhandlung hatte Carla Stomps (CDU) geäußert: Die Räume seien zu klein, dem Personal fehle die Kompetenz. Der Transdev-Sprecher widerspricht: Die Qualifikation der Personals sei entscheidend, daher werde es eine einwöchige Schulung geben. Zudem erhalte jeder Mitarbeiter eine Schulungs-App fürs Smartphone. Das reiche für die meisten Ticketverkäufe dank eines guten Verkaufssystems aus. Eigenes Personal könne in Spezialfällen auch telefonische Hilfe leisten. „Wir werden sehr gute Qualität abliefern“, versichert er. Die Shop-Lösung habe zudem einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Die Öffnungszeiten könnten im Vergleich zum Reisezentrum deutlich ausgeweitet werden.
Die Bahn hatte am Mittwoch gegenüber unserer Zeitung erklärt: „Zur künftigen Nutzung des Reisezentrums können wir noch keine Aussage machen.“
Carla Stomps (CDU) regt Sicherheitszentrum an
Dazu hat CDU-Politikerin Carla Stomps nach eigenen Angaben aber neue Informationen erhalten. Nachdem zunächst von einem Imbiss die Rede war, sei einer schriftlichen Mitteilung der Deutschen Bahn vom 7. August zu entnehmen, dass diese einer privaten Agentur mit Erfahrung im Verkauf von Fahrkarten den Entwurf eines Mietvertrags für die Nutzung von etwa der Hälfte der Räume zugeleitet habe. „Das ist erfreulich und ausdrücklich zu begrüßen“, sagt Stomps, die ihre Quelle nicht nennt. Es sei nun abzuwarten, ob der VRR mitziehe und sich ebenfalls dieser Agentur zum Ticketverkauf bediene. Wie der Transdev-Sprecher zu solchen Überlegungen erklärt, sei über die Vertriebsprovisionen allein eine Verkaufsstelle nicht finanzierbar. Er nennt solche Modelle deshalb „völlig unrealistisch“.
Die andere Hälfte des Reisezentrums könnte nach Ansicht der Vorsitzenden der CDU Krefeld-Mitte genutzt werden, um ein „Service- und Sicherheitszentrum“ einzurichten. Denn nach der tödlichen Attacke am Frankfurter Hauptbahnhof habe die Bahn das Thema Sicherheit ins Visier genommen. Ein solches Zentrum, so Stomps, könne zu mehr Sicherheit im Krefelder Hauptbahnhof führen. In einem Brief hat sie Oberbürgermeister Frank Meyer um Unterstützung gebeten.