Linne kämpft für Stadthaus

Konzept soll in einem Jahr vorliegen. Investitionen 2015 ohne Nothaushalt möglich. Knapp 300 von 645 Mitarbeitern sind inzwischen umgezogen.

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Krefeld. Während immer mehr technische Abteilungen der Verwaltung das Stadthaus verlassen, machen sich die Planer Gedanken darüber, wie man das Gebäude erhalten und wieder nutzbar machen kann. Und vor allem, wie viel Geld das kosten würde.

„Eine Sanierung wird vermutlich deutlich günstiger als ein Neubau“, sagt Planungsdezernent Martin Linne im Gespräch mit der WZ, „das ist unsere Ausgangsthese, sonst würden wir gar nicht daran arbeiten.“

Anfang nächsten Jahres soll das Sanierungskonzept für das ehemalige Verseidag-Gebäude des Architekten Egon Eiermann vorliegen, dann könne der neue Rat entscheiden.

Bis dahin, so hofft Linne, werde auch das Thema Nothaushalt erledigt sein, so dass man solche Investitionen wieder ohne Probleme in Angriff nehmen könne.

Denn - auch das ist klar: „Das wird eine Herausforderung, weil Investitionen in das Haus und die Mietzahlungen für die Zwischenunterbringung der Stadtverwaltung parallel laufen.“ Rechne man aber eine Abschreibung von 30 bis 50 Jahren gegen den Mietaufwand für die 645 Mitarbeiter, könne die Sanierung nur günstiger werden, meint Linne.

Dass Investitionen in Verwaltungsgebäude in Zeiten des Sparens nicht einfach zu vermitteln sind, ist dem Dezernenten klar. „Man könnte auf die Idee kommen, dass die Mitarbeiter jetzt alle besser untergebracht sind als vorher — und gut ist.“

Das wäre aber zu kurz gedacht, findet er und verweist auf die Mietkosten, die bis zur 2018 geplanten Fertigstellung des Stadthauses anfallen werden, aber auch auf die Wege, die Mitarbeiter und Besucher nach dem Umzug in Kauf nehmen müssen.

Denn wenn das Haus am Konrad-Adenauer-Platz im August/September leer ist, sind die Abteilungen auf sieben verschiedene Standorte verteilt. Fünf davon stehen fest, bei zwei weiteren ist man noch in Verhandlungen.

Bereits umgezogen sind der Fachbereich Grünflächen, das Gebäudemanagement, Gesamtpersonalrat und Schwerbehindertenvertretung in die Mevissenstraße 65. Die Fachbereiche Stadtplanung, Bauaufsicht und der Geschäftsbereich von Dezernent Linne sind in der Parkstraße 10 in Uerdingen untergebracht. Das Bauaktenarchiv folgt nächste Woche, ist voraussichtlich ab 20. Januar wieder zu erreichen.

Umgezogen sind auch der Geschäftsbereich von Dezernent Thomas Visser in das Rathaus am Von-der-Leyen-Platz sowie der Fachbereich Tiefbau an die Uerdinger Straße 202-206. Der Fachbereich Umwelt soll einen Unterschlupf an der Elbestraße im Bereich des Straßenverkehrsamtes finden.

Infos zu den neuen Adressen und Telefonnummern gibt es bei der Zentrale der Verwaltung oder im Netz.