KFC Uerdingen Löschenhofweg und Grotenburg: Das sind die Pläne des KFC Uerdingen
Krefeld · Der Fußball-Drittligist will das Gelände des SC Bayer Uerdingen langfristig nutzen. Ein Verkauf kommt laut Bayer AG aber nicht in Frage. Derweil haben die Arbeiten an der Grotenburg begonnen.
Donnerstagnachmittag, 15 Uhr: Norbert Meier führt seine Mannschaft auf den holprigen Rasen an der Grotenburg. Der Trainer des KFC Uerdingen bereitet sein Team auf die Drittligapartie gegen Preußen Münster vor. Das Geläuf ist nicht das beste. Immerhin liegt kein Schnee mehr, wie im Januar, als der KFC vor der Partie gegen die Würzburger Kickers notgedrungen in die Halle ausweichen musste. Dennoch sind die schlechten Trainingsbedingungen rund um die Grotenburg dem ambitionierten Drittligisten unwürdig. Das soll sich gänzlich ändern. Neben der Rückkehr in die Grotenburg als Spielstätte sollen die Trainingsmöglichkeiten denen eines Profiteams entsprechen.
Bayer AG spricht sich gegen einen Verkauf des Geländes aus
Möglich wäre das beispielsweise am Löschenhofweg. Der Heimat des SC Bayer Uerdingen, der dem KFC seit diesem Jahr Trainingszeiten auf der Anlage gewährt. Hinter den Kulissen sind die Vereinsvertreter der beiden Mannschaften längst in die Gespräche über eine langfristige Nutzung des Trainingsgeländes durch den Fußball-Drittligisten eingestiegen. „Wir sind dankbar dafür, zur Zeit das Gelände des SC Bayer nutzen zu können. Über alles weitere sind wir in ergebnisoffenen Gesprächen“, teilte KFC-Vorstand Frank Strüver unserer Redaktion mit. Jörg Heydel war am Donnerstag für Nachfragen zu dem Thema für unsere Redaktion nicht erreichbar.
Spekulationen über einen möglichen Kauf des Trainingsgeländes in Uerdingen durch den KFC schiebt die Bayer AG, die Eigentümer des Geländes am Löschenhofweg ist, aber einen Riegel vor. „Es gibt langfristige Verträge mit dem SC Bayer Uerdingen“, sagt Jürgen Beckmann, verantwortlich für die Bereiche Sport und Vereine bei der Bayer AG. Offizielle Anfragen oder Konzepte für eine zukünftige Nutzung des Trainingsgeländes am Löschenhofweg seien vom KFC nicht eingegangen, berichtet Beckmann. Dabei drängt die Zeit. Bis zum 1. März hat der KFC Zeit, seine Lizenzunterlagen für die 3. und 2. Liga einzureichen.
Laut den Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) muss ein Verein, der in der 2. Bundesliga antritt, nicht zwangsläufig Eigentümer eines solchen Trainingsgeländes, aber zumindest Mieter oder Pächter sein. Als Empfehlung wird von der DFL unter anderem ausgesprochen, dass Vereine in der 2. Liga über mindestens einen beheizbaren Trainingsplatz mit Naturrasen verfügen sollen.
Im März wird die Gründung der Stadiongesellschaft verkündet
Beheizbar soll zukünftig auch der Rasen in der Grotenburg sein. Die Verhandlungen zwischen dem KFC und der Stadt zur Gründung einer eigenen Stadiongesellschaft stehen kurz vor dem Abschluss. Im März soll dann offiziell verkündet werden, worauf die KFC-Anhänger schon seit Monaten warten: Die Bagger können bald anrollen.
Die Fertigstellung des Stadions für den Sommer 2020 bleibt das ambitionierte Ziel. Damit dies gelingt, ist die Stadt bereits seit Wochen dabei, Vorarbeiten an der Grotenburg durchzuführen. Dringend notwendige Erneuerungen von Elektroleitungen, Vermessungen, die Vorbereitung von Ausschreibungen: Im Rathaus ist man seit der Vorstellung der Studie zum Sanierungsaufwand der altehrwürdigen Kampfbahn nicht untätig gewesen.
Ein weiteres Thema bleibt der Bau eines Nachwuchsleistungszentrums, dass die DFL für den Fall eines Spielbetriebs in die 2. Bundesliga vorschreibt. Oberbürgermeister Frank Meyer sprach vor Monaten davon, dass man gemeinsam mit dem Verein auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für solch ein Projekt sei. In einem Interview mit der Fußballfachzeitschrift Kicker erklärte KFC-Boss Mikhail Ponomarev, ab der 2. Liga in die Infrastruktur des Vereins und damit auch in ein Nachwuchsleistungszentrum investieren zu wollen. Ponomarev bezifferte solch ein Projekt mit einem Projektvolumen von rund drei Millionen Euro.