Krefeld Pinguine Adduonos Appell: "Habt die besten 26 Tage in eurer Hockey-Karriere"

Angesichts der vergangenen drei Pleiten mit 20 Gegentoren bläst der Kanadier zum letzten Aufbäumen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Rick Adduono stand länger mit Tim Hambly und Nick St. Pierre auf dem Eis. Zuvor hatte er mit Dragan Umicevic gesprochen, später dann noch mit Max Faber. Das war der weniger anstrengende Teil für die Pinguine-Profis gestern beim Training im König-Palast. Eine Einheit, die an Länge und Intensität auf das Saisonfinale deuten lässt. Vor allem deshalb, weil es so viel zu verlieren gibt. Dem Tabellenletzten droht das frühe Saisonaus am 26. Februar, dem Karnevalssonntag. Den Profis war die Belastung ins Gesicht gezeichnet. Man ahnte: Das war hart.

Adduono sagt: „Das muss hart sein. Wir müssen stark in der dritten Zone sein. Das Spiel dauert 60 Minuten. Dann müssen wir im Training 80 bis 90 Minuten gehen.“ Schüsse, schnelle Antritte, Zweikämpfe, komplexe Spielformen — das Repertoire ist vielschichtig. 18 Spieler sind auf dem Eis, plus zwei Torhüter, Niklas Treutle und Patrick Galbraith. Das ist eine gute Nachricht, der Däne ist wieder gesund. Konzentration wird großgeschrieben. Adduono sagt die Übungen klar, aber bestimmt an. Dann ist ein „Okay“ zu hören. Aber es ist keines als Frage, sondern als Anweisung. Bei Szenen vor dem Tor und Abprallern ruft er energisch: „Rebound, Rebound“.

Angesichts der vergangenen drei Pleiten mit 20 Gegentoren hat der Kanadier offensichtlich zum letzten Aufbäumen geblasen. Nein, eine Generalabrechnung habe es vor dem Training in der Kabine nicht gegeben. Aber ein Einschwören auf das Finale der Saison. Aufgeben verboten, zeigt, was ihr könnt, Köpfe oben halten, habt Zutrauen zu Euch selbst, steht als Gruppe zusammen — all das war zu hören und kumulierte in dem Appell: „Habt die besten 26 Tage in Eurer Hockey-Karriere.“

Adduono, der Motivator. Ob es hilft, werden schon die beiden kommenden Heimspiele am Freitag gegen Bremerhaven (19.30 Uhr) und Sonntag gegen Ingolstadt (16.30 Uhr) zeigen. Der Kanadier hat aber auch denen, die womöglich den Ernst der Stunde noch nicht erkannt haben, eine kleine Hilfestellung in Sachen Alltagsgestaltung andienen lassen. Statt sich in ihre Autos zu setzen und nach Köln oder Düsseldorf zu fahren, lautet die ultimative Aufforderung: Macht hier Euren Job. Und das gut.

Die Ausfälle von Martin Schymainski und Mikko Vainonen bedingen erneut andere Formationen in Angriff und Abwehr. Für den Finnen rückte gestern Mike Schmitz zu Mike Little. Im Sturm spielte die erste Reihe mit Pietta, Müller und Collins, Reihe zwei mit Rosa, Umicevic und Vasiljevs, in Reihe drei agierten neben Kretschmann Mieszkowski und Orendorz, in Reihe vier spielten Ness, Mancari und Faber. Diese Mischung sei gestern die fürs Training gewesen, sagte Adduono. Heute könne es schon anders sein.