Badminton-EM: Juliane Schenk holt Vizetitel
Im Finale unterliegt die Hülserin Tine Baun in drei Sätzen.
Krefeld. Juliane Schenk hat es in einem dramatischen Finale nur knapp verpasst, das Erbe der Schiefbahnerin Irmgard Gerlatzka (geborene Latz) anzutreten. Bei den Badminton-Europameisterschaften im schwedischen Karlskrona musste sich die Weltranglisten-Achte der Titelverteidigerin Tine Baun (Dänemark) mit 19:21, 21:16, 19:21 geschlagen geben.
Somit blieb es der 29-jährigen Hülserin verwehrt, sich nach Gerlatzka (1968) und Huaiwen Xu (2006/2008) als dritte deutsche Spielerin die kontinentale Krone aufzusetzen. Vor allem Gerlatzka, die die Federbälle beim TC Schiefbahn längst gegen gelbe Filzkugeln eingetauscht hat und erst im März bei den Deutschen Tennis-Hallen-Meisterschaften in Essen bei den Damen 70 sowohl im Einzel als auch im Doppel triumphierte, hätte es Juliane Schenk wohl gegönnt.
Trotz ihres knapp verpassten EM-Golds — 2010 unterlag sie Baun im Endspiel ebenfalls in drei Sätzen — überwiegte bei Schenk nach der Niederlage die Freude über das Erreichte: „Das war ein Weltklasse-Spiel. Tine ist eine würdige Europameisterin. Ich habe trotzdem bis zum Schluss daran geglaubt, dass ich es schaffen kann. Ich denke, es war ein fantastisches Spiel für die Zuschauer, und ich bin stolz auf das, was gelaufen ist“, sagte die Hülserin.
Nach ihrer sechsten EM-Medaille, im Einzel holte sie noch zweimal Bronze (2008/2006) und im Doppel einmal Bronze (2004) und Silber (2006), kann sich Schenk mit viel Rückenwind auf die Olympischen Spiele in London vorbereiten. Erklärtes Ziel der WM-Dritten ist auch dort eine Medaille.
Zu Edelmetall reichte es in Karlskrona auch für die Kempenerin Sandra Marinello. Die 28-Jährige holte an der Seite von Birgit Michels (Bonn) Bronze im Doppel. Es ist ihre erste EM-Medaille. cz