Blau-Weiß startet in den Schlussspurt
Mannheim und Neuss warten zum Ende.
Tennis. Hoher Besuch im Stadtwald. Der Tabellenführer Grün-Weiß Mannheim stellt sich an der Hüttenallee am Samstag ab 12 Uhr vor. An diesem Doppelspieltag-Wochenende bestreiten die Teams der Tennis-Bundesliga noch zwei Partien. Dann ist die Saison 2018 Geschichte. Und eigentlich ist längst klar: Der neue Deutsche Meister heißt Mannheim. 13:1 Tabellenpunkte, BW Halle und der Rochusclub Düsseldorf folgen auf den weiteren Plätzen, haben aber das deutlich schlechtere Punkteverhältnis (9:5). Heißt: Schon ein 3:3 in Krefeld, und Mannheim könnte im Heimspiel am Sonntag den Sekt öffnen. Sie würden dann schon als Mannschaftsmeister aufschlagen.
Doch in Geberlaune sind die Krefelder längst nicht. Das Team von Cheftrainer Olaf Merkel will seinen Zuschauern im letzten Heimspiel der Saison noch einmal alles bieten. Dafür hat Blau-Weiß seine derzeit beste Mannschaft nominiert. Paolo Lorenzi wird die Nummer Eins sein am Samstag. Der Italiener lässt sich den Auftritt vor den Fans im Stadtwald nicht nehmen. Ihm folgt der Österreicher Jürgen Melzer, Andrea Collarini und Federico Gaio. Alle vier haben ebenfalls in diesem Sommer für Blau-Weiß gespielt und dabei durchweg eine gute Leistung abgeliefert.
Melzer gehört seit Jahren zu den Lieblingen der Fans. Mit 37 Jahren ist er der Älteste im Aufgebot. Melzer hat schon angedeutet, ab dem Winter kürzer zu treten, gab aber ein Versprechen ab, für keinen anderen Club als Blau-Weiß spielen zu wollen — wenn er denn weitermacht. Auch bei Paolo Lorenzi, der im Dezember 37 wird, darf man gespannt sein, ob und wie der Römer seine Karriere fortsetzt. Vor wenigen Tagen gewann Lorenzi das Turnier im polnischen Sopot, es war sein 20. Challenger-Titel. Im Finale rang er den Spanier Daniel Gimeno-Traver in drei Sätzen mit 7:6, 6:7 und 6:3 nieder, nach zwei Stunden und 59 Minuten. Erwartet wird am Samstag wieder ein Publikum von mehr als 1000 Besuchern. Die Krefelder wollen ihre weiße Weste in Heimspielen erhalten. Nach Siegen gegen RW Köln (4:2) und Reutlingen (5:1) gab es noch ein 3:3 gegen Halle. Blau-Weiß peilt zudem an, die erste Mannschaft sein, die Mannheim eine Niederlage zufügt und damit den designierten Meister schlägt.
Zwischendurch kommt es für die Zuschauer an der Hüttenallee noch zu einem besonderen Ereignis: In der Spielpause wird der kanadische Eishockeyspieler der Krefeld Pinguine James Bettauer das Backpack-Tennis vorstellen, das er zusammen mit seiner Verlobten Kerstin erfunden hat. Es ist also wieder einiges geboten. Da muss nur das Wetter mitspielen.
Am Sonntag um 11 Uhr mischt dann der Tabellenvierte Blau-Weiß im Abstiegskampf mit, der spannend wie selten zuvor ist. Es geht zum Vorletzten Blau-Weiß Neuss, das sich noch retten kann. Zusammen mit Reutlingen und Kurhaus Aachen weisen alle Teams 4:10 Matchpunkte auf. Selbst RW Köln und Gladbach (beide 6:8) sind noch nicht gerettet. Zwei Mannschaften steigen ab.