Fußball Oberliga Der perfekte Joker

Fabio Fahrian hat seine Vorzüge beim KFC Uerdingen schon bewiesen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Eigentlich muss er schnell weiter zu einer Hochzeit. Doch dann nimmt sich Fabio Fahrian nach dem Spiel im Essener Stadion am Uhlenkrug doch noch einmal zwei Minuten Zeit, um ein paar Sätze über den 4:1-Sieg und auch sich zu reden. Länger als zwei Minuten hatte der 23-Jährige auch zuvor nicht benötigt, um nach seiner Einwechslung das wichtige 2:1 kurz vor der Pause für den KFC Uerdingen beim FC Kray zu erzielen.

Schnelle Einsätze, sofort da zu sein, wenn man gebraucht wird, das ist in dieser Saison eine Spezialität des gebürtigen Kölners und Deutsch-Italieners geworden. Sein Trainer André Pawlak sagt über ihn: „Er ist eigentlich so etwas wie der perfekte Einwechselspieler. Er ist flink, agil und immer unterwegs. Er hat gezeigt, dass er auch mal in der Startelf beginnen kann.“

Seine Stärke in den Luftzweikämpfen begünstigt zudem immer die anderen defensiven Mittelfeldspieler Leon Binder und Tanju Öztürk oder Patrick Ellguth, der den angeschlagenen Öztürk in Kray vertrat. Der wendige Fahrian hat mit seinen drei Saisontoren als Mann, der von der Bank kommt, seine Vorzüge schon bewiesen.

Er kann mal hier und da eingesetzt werden, ist der etwas offensivere Typ als die oben Genannten. Fahrian scheint sich mit der neuen Stellung in der Mannschaft arrangiert zu haben. Er selbst sagt über seine Rolle als Edeljoker: „Nach der letzten Saison ist klar: Es gibt nichts Wichtigeres als den Teamerfolg. Ich gebe immer Gas. Am Ende wollen wir oben stehen.“ Und weiter: „Ich bin überall einsetzbar. Wir Italiener sind Taktikfüchse. Ich weiß immer, wo ich stehen muss.“

Im Frühsommer zögerte der KFC auffällig ein paar Tage, als es bei Fahrian darum ging, ob er bleiben solle oder nicht. Einige der Spieler aus dem Kader des vergangenen Jahres, der weit hinter den Erwartungen zurückblieb, hatten beim kritischen Uerdinger Publikum einen schweren Stand. Bei Teilen der Fans war auch Fahrian nicht gut gelitten. Doch Pawlak wollte ihn haben.

Heute sind die Vorzeichen ohnehin andere. Kapitän Timo Achenbach lobt den 23-Jährigen: „Fabio ist hervorragend für uns. Er kommt immer mit Freude zum Training. Er gibt immer Gas. Wenn er ins Spiel kommt, knüpft er lückenlos an die Leistungen an.“