„Ein Aufstieg ist nicht zu toppen“
KFC-Kapitän Mario Erb spricht über den Erfolgsdruck im Titelrennen, den Gegner Wuppertal und den Charakter seines Teams.
Sein Trainer Stefan Krämer nennt ihn das „ausgleichende Element in der Kabine.“ Schon im vergangenen Jahr bei RW Erfurt arbeiteten Mario Erb und Krämer zusammen. Der 27-Jährige war schon da sein Mannschaftsführer. Nun ist er es auch beim KFC Uerdingen. Krämer: „Er ist ein absoluter Vorzeigeprofi, ein Topcharakter.“ Nun geht Erb mit dem Spitzenreiter der Regionalliga West in die entscheidende Phase im Meisterschaftskampf. Morgen kommt der Wuppertaler SV in die Grotenburg. Patzt Verfolger Vikoria Köln bei Schlusslicht Rhynern und gewinnt der KFC, ist er vorzeitig Meister.
Herr Erb, wann haben Sie eigentlich zum letzten Mal eine Meisterschaft gefeiert?
Erb: (lacht) „Das war in der B-Jugend mit dem FC Bayern München. Wir sind 2007 Deutscher Meister der U17 geworden im Stadion Rote Erde (1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund, d. Red).“
Haben Sie so einen Zweikampf um den Titel wie in diesem Jahr schon einmal mitgemacht?
Erb: „Es ist das erste Jahr für mich, dass ich so extrem um den Aufstieg spielen kann. Die letzten Jahr ging es immer um den Klassenerhalt. Es ist jetzt ein positiver Druck, um den Aufstieg zu spielen.“
Was macht den Unterschied denn aus?
Erb: Im Endeffekt ist es mit dem Erfolgsdruck dasselbe. Es ist aber eine ganz andere Anspannung, wenn man das ganze Jahr nur verliert. Wir sind jetzt hier eine Einheit, wir haben ein Ziel vor Augen. Das Team genießt es. Wir arbeiten jeden Tag daran und wollen möglichst beide Spiele gewinnen.“
Was würde Ihnen der Aufstieg denn bedeuten? Mehr als der Klassenerhalt in der Dritten Liga mit Erfurt?
Erb: „Einen Aufstieg kann man nicht toppen. Ich glaube, das ist ein ganz anderes Gefühl. Wir haben das ganze Jahr darum gekämpft. Ich glaube und hoffe, dass es sich anders anfühlt.“ (lacht)
Wie gehen Sie und die Mannschaft die letzten beiden Spiele gegen Wuppertal und in Wiedenbrück an?
Erb: „Der WSV und Wiedenbrück stehen weit vorne. Mit Wuppertal gibt es ja eine kleine Rivalität zwischen den Fans. Die Jungs werden hier hochmotiviert hinkommen. Wir gehen die Spiele an wie jedes andere auch. Wir wissen, dass kleine Fehler jetzt über das Gesamtergebnis entscheiden können. Das geht der Viktoria aber genauso. In der Schlussphase geht es jetzt heiß her. Wir können aber nur auf uns schauen und werden alles aus uns rausholen.“
Der KFC geht als Spitzenreiter ins Saisonfinale. Was macht die Mannschaft so stark?
Erb: „Wir haben gute Charaktere. Im Großen und Ganzen pflegen wir ein gutes Miteinander. Jeder hat Respekt voreinander. Jeder will jedes Spiel gewinnen. Wir haben in dieser Saison bisher erst zwei Spiele verloren. Das ist nicht üblich. Wir geben nie auf. Jeder will immer alles aus sich herausholen. Da herrscht ein großer Zusammenhalt. Jetzt müssen wir uns für den Aufwand belohnen.“
Als Innenverteidiger haben Sie die ganze Saison mit denselben Nebenleuten gespielt. Die Defensive stand bis auf wenige Ausnahmen immer stabil. Was ist dafür wichtig?
Erb: „Es betrifft das ganze Konstrukt. Wir fangen ja nicht erst vor der Viererkette an zu verteidigen. Es ist schon wichtig, vorne die Passwege zuzulaufen. Natürlich sind wir als letzter Teil dafür verantwortlich, Gegentore zu verhindern. Die Mannschaft arbeitet dafür auch mit. Wir sind als ganze Mannschaft gut.“