Ringen Fockens Heimdebüt bei der Team-DM

Die Ringerin will mit der Mannschaft aus NRW am Samstag in Krefeld den nationalen Titel der Landesverbände verteidigen.

Aline Focken ist dieses Jahr in Freiburg zum siebten Mal deutsche Meisterin geworden.

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Krefeld. Sie war schon in Taschkent, sie war in Las Vegas, im August kämpfte Aline Focken sogar bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Doch eines hat die Hülserin in ihren 18 Jahren als Turnier-Ringerin noch nicht erlebt. Einen Heimkampf in Krefeld.

An diesem Samstag ist es soweit. In der Kurt-Tucholsky-Schule findet die deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Frauen statt. Focken hat schon viel erlebt, doch ein bisschen aufgeregt ist die 25-jährige und hoch dekorierte deutsche Meisterin und Weltmeisterin dennoch: „Man will den Leuten ja mal zeigen, was man kann.“

Mit der NRW-Mannschaft will Aline den Titel verteidigen. Der Landesverband stellt gleich zwei Teams. Die Rivalen sind die Verbände Südbaden, Bayern, Württemberg und Berlin. Südbaden gilt als stärkster Widersacher. Sachsen und Hessen haben ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt — wegen angeblich zu vieler Ausfälle. Focken ist die einzige Krefelderin.

Ein Team umfasst Kämpferinnen in den Gewichtsklassen 40 bis 75 Kilogramm. Wer gegen wen am Samstag antritt, das wird nach dem heutigen Wiegen am Abend ausgelost. In zwei Gruppen werden die Finalteilnehmer und die Platzierungskämpfe ermittelt. Focken wird aber mindestens drei Kämpfe in der Klasse bis 69 Kilogramm bestreiten. Als größte Rivalin nennt Focken Nicole Amann aus Bayern.

In der Mannschaft sehe Aline sich selbst als eine Art „Mutti.“ Focken sagt: „Ich bin vom Typ her sehr sozial, kümmere mich viel um die Anderen.“ Einen Blick hat sie auch für die Kleinen im Kader. In der Klasse bis 40 Kilogramm sind viele erst zwölf oder 13 Jahre alt. Für Focken auch immer eine Erinnerung an ihre eigene Vergangenheit. Heute nimmt sie dagegen eine Vorbildrolle ein. Die meisten im Team kennt Aline aus dem Training: „Wir sehen uns zwei oder dreimal pro Woche am Stützpunkt in Dormagen. Wir haben immer viel Spaß miteinander. Ich freue mich aber auch auf neue Gesichter.“

Das Ziel sei zwar die Titelverteidigung, Focken schränkt aber ein: „Ich habe nicht wie verrückt auf dieses Event hingearbeitet, bin wahrscheinlich in meiner unfittesten Form jemals. Das Ganze soll in erster Linie Spaß machen.“

Nach Rio hatte die Hülserin Abstand von der Ringermatte genommen, danach machte ihr eine hartnäckige Erkältung drei Wochen einen Strich durch ihr Aufbautraining. Über die Titel-Chance sagt sie: „Wir sind immer gut. Südbaden ist auch gut. Die Kleinen im Kader kann man aber schwer einschätzen. Ziel ist aber Platz eins.“