Frauen boxen gegen Aggressionen
Der Trainer fördert benachteiligte junge Frauen. Magdalena Dahlen bereitet sich derweil auf ihren nächsten WM-Kampf vor.
Krefeld. Im Frauenboxen sieht er große Chancen, nicht nur für Spitzenkräfte wie Magdalena Dahlen, die seit August wieder in Krefeld trainiert und drei Monate später den Weltmeistertitel der Global Boxing Union (GBU) geholt hat. Manfred Faber, Inhaber des "South Side Boxing Gym" an der Tannenstraße, glaubt, dass der Sport auch bei Mädchen, die zur Gewalt neigen, zum Aggressionsabbau beitragen kann.
Er hat ein Modell "Give a Girl a Dream" entwickelt, um auffällig gewordenen jungen Frauen im Boxring wieder Selbstvertrauen und Perspektive zu geben. Das städtische Jugendamt hält davon nichts und hat eine Kontaktvermittlung abgelehnt. Der Landtagsabgeordnete Peter Kaiser hält das für ein Missverständnis und will sich einschalten, vielleicht auch eine Landesförderung erreichen.
Manfred Faber hat den Gedanken an die Förderung benachteiligter junger Frauen noch nicht aufgegeben. Unter den gut 60 regelmäßig in seinem Ring trainierten Sportlern sind bereits etliche Frauen. Und seine Co-Trainerin Sabine Fricke ist ausgebildete Sozialarbeiterin. Für die Sportler, die Faber zu lizensierten Boxern ausbildet, hat er Kooperationsverträge mit Boxställen in New York und Los Angeles abgeschlossen. "Dort kommen sie weiter, und wir haben wenigstens eine Ablösegebühr."
Magdalena Dahlen (25) steht derzeit voll im Training. Die gebürtige Polin, in Solingen aufgewachsen, zwischenzeitlich im Universum-Boxstall in Hamburg engagiert, bereitet sich auf ihren nächsten WM-Kampf vor, voraussichtlich im Juni in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik, gegen Diana Martinez.
Die 1,62 Meter große Bantam-Kämpferin mit dem Spitznamen "The Beast" ist optimistisch. Sie hofft, vorher noch einen Kampf in den USA absolvieren zu können. In Krefeld ist sie längst heimisch, unterzieht sie sich doch einer Ausbildung bei der Stadtverwaltung.